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Erster Besuch: Obama will Hiroshima und Nagasaki sehen

Barack Obama will als erster amtierender US-Präsident die 1945 von amerikanischen Atombomben zerstörten japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki besuchen.

Es wäre ihm eine Ehre, „im Laufe meiner Präsidentschaft“ in die beiden Städte zu fahren, sagte Obama am Dienstag im japanischen Fernsehen. Einen Besuch während seiner bevorstehenden Japanreise schloss er allerdings aus Termingründen aus.

„Die Erinnerungen an Hiroshima und Nagasaki sind im Gedächtnis der Welt eingraviert“, sagte Obama in dem Interview mit dem japanischen Fernsehsender NHK. Wegen seines straffen Programms sei ein Besuch der beiden Städte dieses Mal aber „leider nicht möglich.“ Der US-Präsident hält sich im Rahmen einer Asienreise am Freitag und Samstag in Japan auf.

Bei einer Rede in Prag im vergangenen April hatte Obama versprochen, dass sich die USA fortan für eine Welt ohne Atomwaffen einsetzen würden. Ende September erneuerte er das Bekenntnis vor der UN-Vollversammlung in New York. Unter anderem wegen seiner Bemühungen für eine atomwaffenfreie Welt wird Obama in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Japan hatte im Zweiten Weltkrieg zusammen mit Deutschland gegen die Alliierten und Russland gekämpft. Am 6. August 1945 warfen die USA die erste Atombombe über Hiroshima ab. Bei dem Angriff kamen schätzungsweise 140 000 Menschen ums Leben. Bei einem zweiten Atombombenabwurf drei Tage später auf Nagasaki wurden rund 74 000 Menschen getötet. Zehntausende starben später an den Folgen der Verstrahlung und der Verbrennungen. Am 15. August 1945 kapitulierte Japan. Der Inselstaat gab sich eine pazifistische Verfassung und wurde ein enger Verbündeter der USA. Seither hat noch kein amtierender US-Präsident den beiden Städten einen Besuch abgestattet. Jimmy Carter besuchte nach Ende seiner Amtszeit die Gedenkstätte in Hiroshima, Richard Nixon kam als Privatbürger zwischen seinen Amtszeiten als Vizepräsident und Präsident.AFP

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