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© AFP

Ostafrkia: Nato-Einsatz gegen Piraten vor Somalia gestartet

Die Nato-Staaten beginnen vor der ostafrikansichen Küste ihren militärischen Einsatz gegen Piraten. Auch die Europäische Union will einen Marineverband in das gefährliche Gewässer entsenden. Darunter soll sich eine deutsche Fregatte befinden.

Die Nato hat ihren Einsatz gegen Piraten vor der Küste Ostafrikas gestartet. Ein Kriegsschiff eskortierte erstmals einen Frachter mit Ausrüstung für die UN-Friedensmission in Somalia. "Der Einsatz läuft gut", sagte Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer. Die Nato hat zwei Fregatten aus Großbritannien und Griechenland sowie einen italienischen Zerstörer im Kampf gegen Piraten vor die Küste Somalias entsandt. Sie sollen Hilfstransporten des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) Geleit geben.   Auch die Europäische Union plant vor der Küste Somalias erstmals einen Marineeinsatz gegen Piraten. Er soll nach Möglichkeit im Dezember starten. Die Bundesregierung hat dafür eine Fregatte zugesagt.

Deutscher Außenhandel von Piraterie betroffen

Als Rohstoffimporteur, Exportweltmeister und eine der führenden Schifffahrtsnationen hängt Deutschland nach Ansicht von Marine-Experten weit stärker von sicheren Seewegen ab als allgemein bekannt. Darauf verwies Flotten-Befehlshaber Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker am Montag in Kiel bei der Vorstellung eines Berichts zur maritimen Abhängigkeit der Bundesrepublik. Daraus geht hervor, dass 20 Prozent des deutschen Außenhandels über Seehäfen abgewickelt werden.

Sicherheit und Wohlergehen Deutschlands seien entscheidend von sicheren und verlässlichen Seeverbindungen abhängig, betonte Stricker angesichts von Gefahren durch Terroristen und Piraten. Das "maritime Bewusstsein" der Deutschen sei südlich von Hamburg allerdings kaum ausgeprägt. Für den Schutz der Handelsschifffahrt seien die Marinen der Nato- und EU-Staaten gut gerüstet.

95 Prozent des Ferngütertransports im gesamten Welthandel werden über den Schiffsverkehr abgewickelt. 2007 stieg das Volumen dabei um 5,2 Prozent auf 7,57 Milliarden Tonnen. Die deutschen Seehäfen schlugen gut 315 Millionen Tonnen um. An dem zuletzt weltweit boomenden Seeverkehr sind deutsche Unternehmen maßgeblich beteiligt: Derzeit kontrollieren 380 deutsche Reedereien nahezu 3300 Handelsschiffe. Sie kommen damit nach der Schiffszahl weltweit auf Platz zwei und nach der Tonnage auf Rang 3. Bei Containerschiffen führen deutsche Reeder die größte Flotte.

Piraterie als lukratives Geschäft

Außer Terroristen bedrohen auch moderne "Seeräuber" die Handelsschifffahrt: Wie aus dem Bericht der Flotte hervorgeht, wurden in diesem Jahr bisher allein im Golf von Aden und vor der Küste Somalias 31 Überfälle von Piraten gezählt. Hinzu kamen 38 Versuche. 2007 wurden weltweit 263 Piratenüberfälle registriert. Schwerpunkte waren die Gewässer vor Indonesien, Nigeria, Somalia und Bangladesch. 18 mal brachten Piraten Schiffe in ihre Gewalt. Tendenziell haben Fälle von Piraterie in den vergangenen Jahren aber eher leicht abgenommen. (ml/AFP/dpa)

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