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Elon Musk, Konzernchef des US-Elektroautohersteller Tesla, nimmt an der SATELLITE-Konferenz teil. (Archivbild)

© Foto: dpa/Susan Walsh

Update

Monatliche Kosten von 20 Millionen Dollar: Musk will Starlink in der Ukraine nach scharfer Kritik doch weiterbetreiben

Wegen hoher Kosten hatte der Unternehmer das Pentagon aufgefordert, die Internet-Infrastruktur in der Ukraine zu bezahlen. Nun lenkt Musk ein.

| Update:

Die Starlink-Satelliten der Firma SpaceX stellen seit vielen Monaten den Internetzugang in der Ukraine sicher und unterstützen die ukrainischen Truppen bei der Kriegsplanung.

Elon Musk, Gründer und Chef von SpaceX, hat am Samstagabend verkündet, dass er Starlink weiter der ukrainischen Regierung gratis zur Verfügung stellen wird.  „Was solls... auch wenn Starlink immer noch Geld verliert und andere Unternehmen Milliarden an Steuergeldern erhalten, werden wir die ukrainische Regierung weiterhin kostenlos finanzieren“, schrieb er auf Twitter.

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Erst am Freitag hatte er getwittert, dass SpaceX sich das Projekt nicht mehr leisten könne. Musks Ankündigung hatte international für Wirbel gesorgt.

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Zuvor hatte der TV-Sender CNN unter Berufung auf interne Dokumente berichtet, dass Musk dem US-Verteidigungsministerium im vergangenen Monat einen Brief geschickt habe, in dem es heiße, dass es den Starlink-Dienst nicht mehr wie bisher finanzieren könne.

In dem Schreiben sei das US-Verteidigungsministerium aufgefordert worden, die Finanzierung des Projekts in der Ukraine zu übernehmen. Das mache laut SpaceX Kosten von mehr als 120 Millionen Dollar für den Rest des Jahres aus, in den nächsten zwölf Monaten lägen sie bei fast 400 Millionen Dollar.

„Wir sind nicht in der Lage, der Ukraine weitere Terminals zu spenden oder die bestehenden Terminals auf unbestimmte Zeit zu finanzieren“, zitiert CNN aus dem Brief.

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Auf Twitter ließ Elon Musk erst am Freitag verlauten, dass SpaceX keine Erstattung bisheriger Ausgaben wolle, aber man könne „auch nicht das bestehende System unbefristet bezahlen UND tausende weitere Terminals schicken“. Das wäre „unvernünftig“. Aktuell müsse SpaceX Kosten von rund 20 Millionen Dollar (20,6 Millionen Euro) monatlich stemmen. Wie das mit den Zahlen aus dem CNN-Bericht korrespondiert ist unklar.

Laut CNN zeigen SpaceX-Zahlen, dass rund 85 Prozent der ersten 20.000 Internet-Terminals für die Ukraine zumindest teilweise von Ländern wie den USA und Polen bezahlt wurden. Sie kamen demnach auch für rund 30 Prozent der Verbindungskosten auf. Insgesamt 3000 kleine Satelliten stützen den Internetzugang von Starlink.

Pentagon: SpaceX ist nicht die einzige Option

Im Pentagon sorgte die Forderung, dass das US-Militär für die Kosten von Starlink aufkommen soll, für Ärger. Ein hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums sagte gegenüber CNN, dass SpaceX „die Frechheit besitzt, sich wie ein Held dazustellen“, während man für die Dienste bezahlen solle.

Auch die Sprecherin des Pentagons, Sabrina Singh, räumte bereits ein, dass man mit dem Unternehmen über mögliche Zahlungen gesprochen habe, wie die „Financial Times“ berichtet. Demnach hätten US-Beamte mit SpaceX „über dieses und andere Themen kommuniziert“.

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Singh stellte in dem Zusammenhang klar, dass das Unternehmen von Elon Musk nicht die einzige Option sei, die dem ukrainischen Militär bei der Kriegsführung zur Verfügung stehe. „Es gibt sicherlich noch andere Satcom-Lösungen“, so die stellvertretende Pressesprecherin des Pentagons.

Zahlungsforderung als Antwort auf Melnyks „Fuck off“?

Erst Anfang des Monats hatte Elon Musk auf Twitter einen Friedensplan vorgeschlagen, der Russland sehr entgegenkam. Lange dauerte die Reaktion des scheidende ukrainische Botschafter, Andrij Melnyk, auf die Botschaft nicht: „Fuck off“, also „Verpiss dich“ oder abgemildert „Hau ab“, entgegnete er dem Tesla-Chef auf dem Kurznachrichtendienst.

Der Brief an das US-Verteidigungsministerium sei laut CNN bereits zuvor abgeschickt worden. In Bezug auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Melnyks Ansage und der Entscheidung seiner Firma machte Elon Musk auf Twitter einen Gag: „Wir folgen nur seiner Empfehlung.“

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Ukrainische Soldaten: „Starlink“-Ausfälle während laufender Kämpfe

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach es in der Ukraine vermehrt zu Ausfällen bei den Starlink-Satelliten gekommen sei. Durch die Ausfälle sei es einem Offizier der ukrainischen Truppen zufolge bereits zu „katastrophalen“ Kommunikationsverlusten gekommen, hatte die „Financial Times“ berichtet.

Mehrere ukrainische Soldaten bestätigten demnach den plötzlichen Satellitenausfall während laufender Kämpfe, ebenso wie westliche Militärbeamte. Die Ausfälle hätten zeitweise die gesamte Frontlinie betroffen, berichtet CNN.

„Alle Bemühungen“ der Ukrainer, die Russen zurückzudrängen, wurden dadurch „beeinträchtigt“, zitiert der US-Nachrichtensender eine mit den Ausfällen vertraute Person, die anonym bleiben wollte. „Starlink ist das wichtigste Kommunikationsmittel für die Einheiten auf dem Schlachtfeld.“

Insider: Soldaten haben Starlinks „aus eigener Tasche bezahlt“

Dimko Zhluktenko, Gründer der Stiftung „Dzyga’s Paw“, die das ukrainische Militär mit Hightech-Ausrüstung versorgt, zweifelt unterdessen an der finanziellen Belastung für SpaceX.

„Alle Starlinks, die ich gesehen bzw. benutzt habe, wurden entweder von Freiwilligen wie mir gekauft, oder Soldaten haben ihr eigenes Geld hineingesteckt“, schrieb Zhluktenko auf Twitter. „Der Abonnementpreis wird auch aus der eigenen Tasche bezahlt.“

Der Stiftungsleiter habe nach eigenen Angaben über 50 Starlinks über die Webseiten anderen EU-Länder wie Polen und Deutschland gekauft - und dafür den Standardpreis pro Gerät selbst bezahlt: Eine „monatliche Gebühr von 60 US-Dollar (zuvor waren es 120 US-Dollar). Es ist für alle in der EU gleich“, so Zhluktenko.

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Zhluktenko frage sich deshalb, warum die Ukraine so besonders für Elon Musk, SpaceX und Starlink sei. Er fordert Transparenz und sei seinerseits sehr gespannt auf die versteckten Kosten, die vom Unternehmen angeführt werden.

Die Ukrainer zahlen den gleichen Preis wie alle anderen, aber es ist nur die Ukraine, die für Elon Musk ein Diskussionsthema ist.

Dimko Zhluktenko, Stiftung „Dzyga’s Paw“

Wie verzichtbar sind Starlink-Satelliten für die Ukraine?

Bisher sei es kompliziert, den genauen Nutzen der Starlink-Satelliten im Ukrainekrieg zu bestimmen, schreibt CNN. Er sei aber immens. Neben der Zivilbevölkerung verließen sich auch NGOs, die Regierung in Kiew und die ukrainischen Truppen „auf die flinken, kompakten und einfach zu bedienenden Einheiten von SpaceX“.

„Starlink ist absolut unverzichtbar“, zitiert „CNN“ hingegen den Cybersicherheitsexperten Dimitri Alperovitch. Die russische Armee habe seit Beginn des Angriffskrieges die ukrainische Kommunikationsinfrastruktur ins Visier genommen. „Ohne Starlink würden sie in vielen Fällen wirklich im Dunkeln operieren.“ (Tsp, dpa)

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