zum Hauptinhalt
Muss sich immer wieder gegen Falschmeldungen wehren: Annalena Baerbock.

© dpa

Reaktion auf Falschmeldungen im Netz: Annalena Baerbock legt akademische Zeugnisse vor

Seit Wochen kursieren Lügen und Falschmeldungen über Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. In einem Fall hat ihre Partei nun reagiert.

Die Grünen gehen erneut gegen Falschmeldungen im Netz über ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock vor. Nachdem es in den sozialen Netzwerken Zweifel an der akademischen Ausbildung von Baerbock gegeben hatte, veröffentlichte Wahlkampfsprecher Andreas Kappler am Dienstag dem Hochschul-Abschluss von Baerbock bei Twitter.

"Annalena Baerbock hat in Hamburg und London studiert und ihr Studium an der [London School of Economics & Political Science] mit einem Master of Laws in Public International Law abgeschlossen. Die Studienleistungen in Hamburg waren Voraussetzung für die Aufnahme an der LSE", schrieb Kappler bei Twitter.

Zuvor war, vor allem in Rechten Netzwerken, immer wieder der Vorwurf laut geworden, dass Baerbock bei ihrem Lebenslauf getrickst und gar nicht an der Elite-Universität in London studiert haben könnte. Die Begründung: Sie habe keinen Bachelor-Abschluss in Hamburg machen können, weil es den zu dieser Zeit noch gar nicht gab.

Grünen-Wahlkampfsprecher Kappler veröffentlichte aber auch ein Bild von Baerbocks Vordiplom in Hamburg, wo sie Politische Wissenschaft auf Diplom mit Nebenfach Öffentliches Recht/Europarecht studiert hatte. Ihre Diplom-Vorprüfung legte Baerbock dort mit der Note 1,3 ab.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Baerbock im Netz Falschmeldungen, Hass und auch Sexismus ausgesetzt sieht. Seit Bekanntgabe ihrer Kanzlerkandidatur hätten sich derlei Meldungen um "ein vielfaches" vermehrt, hieß es kürzlich von einer Parteisprecherin. So wurde Baerbock unter anderem ein angebliches Verbot von Haustieren vorgeworfen und vermeintliche Nacktbilder von ihr geteilt.

[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

„Zugespitzt formuliert ist Annalena Baerbock für die neurechte Szene die neue Angela Merkel“, sagte Kommunikationsexperte Johannes Hillje vor ein paar Tagen im Tagesspiegel. Zentral verantwortlich seien dabei zwei Gruppierungen. Ein rechtes Netzwerk um die inzwischen aufgelöste Gruppierung „Reconquista Germanica“, zu der Identitäre, Rechtsextreme und AfD-Sympathisanten zählen. Die zweite Gruppe seien prorussische, teils sogar staatlich finanzierte Akteure.

[Nacktbilder, Hass und Hetze - Annalena Baerbock wird im Netz zur Zielscheibe. Lesen Sie mehr zum Thema bei Tagesspiegel Plus]

Aus dieser Ecke kamen offenbar auch die jüngsten Vorwürfe. Man habe jedoch reagieren müssen, weil die Falschmeldungen aus rechten Kreisen auch in bürgerliche Kreise geschwappt sei, hieß es aus Grünen-Kreisen.

Auch SPD-Mitglieder verbreiteten Falschmeldung

Tatsächlich hatte am Dienstagmorgen der österreichische Journalist Thomas Mayer, der bei Twitter mehr als 34.000 Follower hat, einen entsprechenden Tweet geteilt. "Das könnte noch haarig werden für die Kanzlerkandidatin der Grünen", schrieb Mayer bei Twitter. Sein Tweet wiederrum wurde auch von SPD-Mitgliedern geteilt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Bei den Grünen sorgt man sich neben den Fakes auch um die persönliche Sicherheit von Baerbock. Seit Bekanntgabe ihrer Kandidatur steht sie unter Personenschutz.

In Umfragen liegen die Grünen derzeit vor der Union. Zuletzt hatte es immer wieder Kritik von anderen Parteien an den Grünen gegeben. So hatte zum Beispiel die CDU ein Argumentations-Papier an ihre Abgeordneten verschickt. Darin wurden angebliche Schwachstellen analysiert und das Programm als "Fliegenpilz" bezeichnet. Es sei schön anzusehen, aber giftig für Deutschland.

Hinweis: In einer früheren Version des Textes hieß es, Baerbock habe an der Universität Hamburg "abgeschlossen". Dies haben wir inzwischen präzisiert. Sie hat eine Diplom-Vorprüfung mit der Note 1,3 abgelegt.

Zur Startseite