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Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, hat die Bundesländer aufgefordert, Kinder und Jugendliche in den Schulen früher und besser auf Arbeitsleben und Berufswahl vorzubereiten.

© dpa/Daniel Löb

Schulische Berufsvorbereitung: BA-Chefin Nahles will verbindlichere Lehrpläne

Die Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit hat die Bundesländer aufgefordert, Kinder und Jugendliche früher und besser auf das Arbeitsleben vorzubereiten.

Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, hat angesichts einer gestiegenen Jugendarbeitslosigkeit für eine frühere Berufsvorbereitung in den Schulen plädiert. „Berufsorientierung und Berufsvorbereitung der Kinder und Jugendlichen muss früher in den Schulen beginnen“, sagte Nahles der „Rheinischen Post“. Sie wünsche sich mehr Verbindlichkeit in den Lehrplänen der Länder.

Es falle auf, dass die Berufsvorbereitung in Gymnasien und Förderschulen oft nicht ausreichend sei. Nur ein obligatorisches Praktikum sei zu wenig, fügte sie hinzu. Für Eltern organisiere die BA digitale Elternabende, damit diese ihre Kinder bei der Berufsorientierung besser unterstützen könnten. „Die Überfülle der Möglichkeiten bei über 300 dualen Ausbildungsberufen verunsichert viele Jugendliche und ihre Eltern. Sie brauchen mehr Orientierungshilfe“, sagte Nahles.

Jugendarbeitslosigkeit nimmt laut Nahles zu

Obwohl die Corona-Krise überwunden sei, habe die Jugendarbeitslosigkeit zugenommen. „Wir hatten im Juli acht Prozent mehr junge Arbeitslose im Alter unter 25 Jahren als im Vorjahr“, sagte Nahles. Insgesamt sei derzeit knapp eine Viertelmillion unter 25-Jährige arbeitslos gemeldet. „Das dürfen wir uns als Gesellschaft nicht leisten, zumal viele Unternehmen händeringend junge Menschen suchen“, warnte Nahles.

Ungelernte Kräfte hätten dabei die schlechtesten Chancen. Ihre Arbeitslosenquote liege bei 19,8 Prozent, bei Menschen mit Berufsausbildung betrage sie hingegen nur 2,8 Prozent. Drei von fünf Langzeitarbeitslosen hätten keine berufliche Qualifikation.

Nahles rief junge Menschen, die 2023 keinen Ausbildungsplatz bekommen haben, dazu auf, sich zu bewerben. „Die Chancen auf Vermittlung in diesem Ausbildungsjahr sind immer noch da“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Rund 230.000 Lehrstellen seien immer noch unbesetzt. (AFP)

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