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Annalena Baerbock ruft Türkei zum Verzicht einer Bodenoffensive in Syrien auf.

© imago/photothek/Thomas Koehler

„Schutz von Zivilisten“: Baerbock warnt Türkei vor Bodenoffensive in Nordsyrien

Bundesaußenministerin Baerbock hat den Nato-Partner vor einer weiteren Eskalation in den Kurdengebieten gemahnt. Ihr türkischer Amtskollege kritisierte sie dafür.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den Nato-Partner Türkei vor einer militärischen Bodenoffensive gegen die Kurden in Syrien gewarnt. Baerbock sagte am Mittwoch nach dem Außenministertreffen des Militärbündnisses in Bukarest, sie habe dazu aufgerufen, „von Maßnahmen, die die Gewaltspirale weiter vorantreiben würden – wie eine mögliche Bodenoffensive in Nordsyrien oder Militäraktionen in Nordirak – abzusehen“.

„Unser zentrales Ziel ist der Schutz von Zivilisten“, sagte Baerbock weiter. „Und dabei gilt das Völkerrecht – auch mit Blick auf den Schutz vor Terrorismus“. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte dazu, die Türkei erwarte von ihren Verbündeten Unterstützung. „Sie können doch nicht Terroristen als Opfer darstellen“, sagte der Minister.

Die Türkei hatte am 20. November mit Angriffen auf hunderte kurdische Ziele in Nordsyrien und im Nordirak begonnen. Der türkische Präsident Präsident Recep Tayyip Erdogan drohte später auch mit einer Bodenoffensive. Die Türkei versucht seit Jahren, an ihrer Grenze zu Syrien im kurdischen Gebiet eine „Pufferzone“ einzurichten und die kurdischen Einheiten von dort zu vertreiben.

Wenige Tage vor Beginn der türkischen Militäroffensive waren bei einem Anschlag in Istanbul sechs Menschen getötet worden. Ankara machte die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) dafür verantwortlich; die PKK und die syrische Kurdenmiliz YPG weisen jegliche Verwicklung in den Anschlag zurück. (AFP)

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