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St. Petersburg: Tausende demonstrieren gegen Putin

In St. Petersburg, wo am Sonntag Kommunalwahlen anstehen, sind tausende Menschen gegen Präsident Putin auf die Straße gegangen. Die Demonstranten durchbrachen eine Polizeisperre, es kam zu heftigen Handgemengen.

Moskau - Ein Großaufgebot der Polizei stoppte die 1000 bis 2000 Menschen beim Marsch auf den Schlossplatz und nahm nach offiziellen Angaben mehrere Dutzend Menschen fest. Zu der Kundgebung hatten der frühere Schachweltmeister Garri Kasparow und Ex-Ministerpräsident Michail Kasjanow aufgerufen.

Die Petersburger Gouverneurin Valentina Matwijenko nannte den so genannten "Marsch der Dissidenten" eine Provokation. "Die Staatsmacht konnte keine Unruhen und Pogrome auf den Straßen zulassen", sagte sie. Kasjanow erklärte, die Demonstration zeige, dass die Menschen in St. Petersburg neben den Problemen mit der Zentralregierung auch viele Sorgen in der eigenen Stadt hätten.

Die Demonstranten zogen die Hauptstraße Newski-Prospekt entlang und durchbrachen zwei Mal Polizeiketten. Bei einer kurzen Kundgebung räumten nach Augenzeugenberichten 30 Polizisten die Steinbrüstung, von der Kasparow und andere Redner zu der Menge sprachen.

Einen ähnlichen "Marsch der Dissidenten" hatte die Opposition bereits Mitte Dezember in Moskau veranstaltet. Auch in St. Petersburg beteiligten sich linke und rechte Gruppen sowie die liberale Vereinigte Bürgerfront Kasparows an dem Marsch. Das breite Putin-kritische Bündnis "Das andere Russland" wollte in St. Petersburg über das Vorgehen in den bevorstehenden Parlaments- und Präsidentenwahlen beraten.

Zu den Festgenommenen zählte auch der Anführer der verbotenen Nationalbolschewistischen Partei, der Skandalschriftsteller Eduard Limonow. (tso/dpa)

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