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Terrorismus: US-Moslemstiftung finanzierte die Hamas

Die Chefs der ehemals größten moslemischen Stiftung in den USA sind der Terror-Finanzierung für schuldig gesprochen worden. Das Gericht kam zu der Überzeugung, dass zwölf Millionen Dollar Stiftungsgelder an die Hamas gezahlt wurden.

Fünf frühere Chefs der größten US-amerikanischen Moslemstiftung "Holy Land Foundation" sind der Finanzierung terroristischer Organisationen für schuldig befunden worden. Das zuständige Gericht in Dallas im US-Bundesstaat Texas sah die Schuld in allen 108 Anklagepunkten als erwiesen an. Zu ihnen gehören Geldwäsche, Steuerbetrug und materielle Unterstützung für Terroristen.

Die "Holy Land Foundation" hat nach Ansicht des Gerichts die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas mit Millionen-Zahlungen unterstützt. Nach dem Schuldspruch steht nun noch das Strafmaß aus, das bis zu lebenslänglicher Haft gehen kann. Der Prozess in Dallas ist das größte US-Justizverfahren um die mutmaßliche Finanzierung von Terroristen.

Geld für Angehörige von Selbstmordattentätern

Die Staatsanwaltschaft warf der Stiftung vor, als "Instrument zur Finanzierung terroristischer Organisationen" fungiert zu haben. Die Hamas habe die Gelder der Stiftung mehrheitlich an Hinterbliebene von Selbstmordattentätern und an Angehörige von inhaftierten Extremisten weitergeleitet. Insgesamt seien zwölf Millionen Dollar (9,2 Millionen Euro) geflossen. Die Verteidiger der Stiftung hatten dagegen jede Verbindung zur Hamas bestritten. Die Hilfsgelder der "Holy Land Foundation" seien für rein humanitäre Zwecke an bedürftige Palästinenser geflossen, argumentierten sie.

Zwischen 1992 und 2001 hatte die "Holy Land Foundation" in den USA etwa 57 Millionen Dollar Spendengelder eingesammelt. Drei Monate nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde sie unter Terrorverdacht verboten, ihre Guthaben wurden eingefroren. (jr/AFP)

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