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Thema

Rechtsextremismus

Die Radikalen werden uns weiter gegenübertreten, in Springerstiefeln und Internetblogs, aber auch in Talkshows oder Sachbuchregalen

Radikalität ist nicht bloß Randerscheinung, sondern Teil der Mitte, aus der sie erwächst. Deswegen darf das Engagement gegen rechts nicht als Exorzismus gehandhabt werden, der Besessenen einen Dämon auszutreiben soll.

Von Jost Müller-Neuhof

Wenn es so weitergeht mit den peinlichen Geständnissen zu irrtümlich geschreddertem Aktenmaterial des Berliner Verfassungsschutzes – dann kann der bald die leeren Regalmeter in seinem Archiv als Einlagerungsmöglichkeit für lästigen Papierkram auf dem freien Markt anbieten. Knapp eine Woche, nachdem bekannt wurde, dass der Referatsleiter Rechtsextremismus im Juni dieses Jahres Akten vernichtet hatte, die eigentlich ins Landesarchiv hätten wandern sollen, muss Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid eine weitere Schredderpanne zugeben.

Wenn es so weitergeht mit den peinlichen Geständnissen zu irrtümlich geschreddertem Aktenmaterial des Berliner Verfassungsschutzes – dann kann der bald die leeren Regalmeter in seinem Archiv als Einlagerungsmöglichkeit für lästigen Papierkram auf dem freien Markt anbieten. Knapp eine Woche, nachdem bekannt wurde, dass der Referatsleiter Rechtsextremismus im Juni dieses Jahres Akten vernichtet hatte, die eigentlich ins Landesarchiv hätten wandern sollen, muss Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid eine weitere Schredderpanne zugeben.

Auf der Straße: NPD-Anhänger demonstrieren 2010 in Anklam. Foto: imago

Einer Studie zufolge hat jeder sechste Ostdeutsche ein fremdenfeindliches Weltbild – Bürgerinitiativen versuchen, dagegen anzugehen.

Am 1.11. hat die NPD wieder in Dresden demonstriert, mit diesem Plakat. Die Innenminister der Länder können sich nicht einig werden, ob ein neues Verbotsverfahren gegen die Partei eingeleitet werden sollte.

Am Mittwoch werden die Innenminister zu ihrer Konferenz im niedersächsischen Celle zusammenkommen. Sie wollen dort das Reizthema NPD-Verbot diskutieren. Sachsen-Anhalts Innenminister Stahlknecht fordert eine Entscheidung.

Von Frank Jansen
Berlins Innensenator Frank Henkel spricht am 9. November im Verfassungsschutz-Ausschuss im Abgeordnetenhaus in Berlin.

Krisenmanagement sieht anders aus. Frank Henkel zögert, laviert und redet sich in der NSU-Affäre heraus. Damit nährt er Zweifel an seiner Handlungsfähigkeit. Die Frage wird immer öfter gestellt: Ist er der richtige Mann im Amt des Innensenators?

Von Stephan Wiehler
Frank Henkel (CDU) gerät in Erklärungsnot.

Berlins Innensenator gerät nach seiner Krankenpause zunehmend unter Druck: In der Affäre um geschredderte Neonazi-Akten werden weitere Pannen bekannt. Kritik regt sich auch an Henkels Besetzungsverfahren für das Amt des Polizeipräsidenten.

Von
  • Jörn Hasselmann
  • Sigrid Kneist
  • Lars von Törne
Seine Bücher sind gefragt. „Sicher, weil ich eine Fernsehnase bin und sie als Taschenbuch nicht so teuer sind“, glaubt Dieter Moor.

Wie will das Theater mit so einem Himmel wie in Hirschfelde konkurrieren? Dieter Moor schwärmt vom Aufgehobensein in seiner Dorffamilie und präsentiert „Frisches aus der arschlochfreien Zone“

Ob geschreddert oder nicht: Bei der Marzahner Schulaufsicht fehlen Unterlagen zu den Beschwerden über eine Gymnasialleiterin.

Ende Juni 2012 hat der Berliner Verfassungsschutz Rechtsextremismus-Akten geschreddert. Es ist nicht die einzige Panne, die in den vergangenen zwölf Monaten bei Behörden des Nachrichtendienstes passiert ist.

Von Frank Jansen

W enn das so weitergeht, wird es langsam schwer, den Befürwortern einer Auflösung des Verfassungsschutzes entgegenzutreten. Nun kommt heraus, dass der Berliner Nachrichtendienst noch Ende Juni Rechtsextremismus-Akten geschreddert hat – obwohl klar war, dass bei der Aufklärung der NSU-Verbrechen und angesichts der vielen offenen Fragen zum Terrortrio jedes Dokument potenziell interessant sein könnte.

Von Frank Jansen
Innensenator Henkel entschuldigt sich: „Für diese Panne beim Verfassungsschutz kann ich nur um Entschuldigung bitten“.

Das Schreddern von Akten zu Neonazis ist schon der zweite Berliner Skandal in der NSU-Aufklärung. Die vernichteten Ordner enthielten Daten zur Rechtsrockszene, aus der auch der umstrittene V-Mann der Berliner Polizei stammte. Innensenator Henkel muss nun viele Fragen beantworten.

Von
  • Hannes Heine
  • Christian Tretbar

Ein Jahr nach dem Ende der Terrorgruppe NSU warnt Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) vor einer Auflösung des Verfassungsschutzes. Er glaube aber, „dass wir wesentlich stärkere Sensibilität bei Polizei und Verfassungsschutz im Umgang mit Rechtsextremismus brauchen“, sagte Stahlknecht dem Tagesspiegel.

Von Frank Jansen
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