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Der damalige US-Präsident Donald Trump beantwortet Fragen der Medien, mit dem damaligen Mehrheitsführer des US-Repräsentantenhauses.

© Richard Graulich/Palm Beach Post via ZUMA Wire/dpa

Brisante Audio-Datei veröffentlicht: US-Republikaner McCarthy wollte offenbar Trumps Rückzug

Einem Bericht der „Times“ zufolge bezeichnete McCarthy das Verhalten des Ex-Präsidenten als „inakzeptabel“. Konkret geht es dabei um den Sturm auf das Kapitol.

Der führende Republikaner Kevin McCarthy hat einem Telefonmitschnitt zufolge erwogen, nach der Attacke auf das Kapitol im Januar 2021 den damaligen US-Präsidenten Donald Trump zum Rücktritt aufzufordern. Die „New York Times“ veröffentlichte am Donnerstagabend die Aufzeichnung eines Telefonats von McCarthy mit der Fraktionsführung im Repräsentantenhaus vom 10. Januar 2021, wenige Tage nach der Kapitol-Attacke.

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McCarthy, der republikanische Minderheitsführer in der Kongresskammer, sagte der Audio-Datei zufolge, er wolle Trump zum Rücktritt raten. Mit Blick auf eine drohende Resolution zur Amtsenthebung im Kongress wolle er seinem Parteikollegen sagen: „Ich denke, das wird durchkommen. Und ich würde empfehlen zurückzutreten.“

Er räumte laut Aufzeichnung zugleich ein, es sei unwahrscheinlich, dass Trump dem Rat folge.

Die „New York Times“ zitierte McCarthy weiter mit den Worten: „Was er (Trump) getan hat, ist inakzeptabel. Niemand kann das verteidigen und niemand sollte das verteidigen.“ Zu hören ist in dem Mitschnitt auch die prominente Republikanerin Liz Cheney.

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Die „New York Times“ hatte zunächst über McCarthys Aussagen berichtet, ohne die Aufzeichnung des Telefonats zu veröffentlichen. Der Republikaner wies den Bericht in einer Stellungnahme auf Twitter vehement zurück und nannte die Darstellung „völlig falsch“. Nach der Veröffentlichung der Audio-Datei äußerte er sich zunächst nicht.

Öffentliche Distanz zu Trump schwankt mit Beliebtheit

Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Sitz des US-Kongresses in der Hauptstadt Washington erstürmt. Dabei kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Der beispiellose Gewaltausbruch sorgte für Entsetzen.

Trump musste sich wegen des Angriffs einem Amtsenthebungsverfahren stellen, weil er seine Anhänger zuvor in einer Rede aufgestachelt hatte. Am Ende des Verfahrens wurde er freigesprochen.

Unmittelbar nach der Attacke hatten sich diverse - auch hochrangige - Republikaner schockiert gezeigt und von Trump distanziert. McCarthy und auch der oberste Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, hatten Trump zunächst mitverantwortlich für die Erstürmung des Kapitols gemacht. Später schlugen sie sich wieder auf die Seite ihres Parteikollegen, wohl angesichts dessen großen Rückhalts an der Basis. (dpa)

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