zum Hauptinhalt

USA: Obama fordert Ausstiegsstrategie für Afghanistan

US-Präsident Barack Obama will die amerikanischen Truppen nicht auf Dauer in Afghanistan lassen. Die USA benötigten ein Konzept für einen Weg aus Afghanistan, sagte Obama in einem Fernsehinterview.

Bei seinen Plänen für eine neue Afghanistan-Strategie schließt US-Präsident Barack Obama auch die Möglichkeit eines Rückzugs nicht aus. "Wir suchen nach einer umfassenden Strategie, aber wir brauchen auch eine Exit-Strategie", sagte Obama am Sonntag in der CBS-Sendung "60 Minutes". Es dürfe nicht das Gefühl aufkommen, dass die USA auf ewig in den Afghanistan-Konflikt hineingezogen würden.

Obama sagte in dem CBS-Interview, mit der neuen Strategie solle der Vormarsch der Taliban in Afghanistan gestoppt werden. Hauptziel des US-Einsatzes in Afghanistan sei sicherzustellen, dass das Terrornetzwerk Al Qaida weder "die USA noch US-Interessen oder unsere Verbündeten angreifen kann". Dies könne etwa durch stärkere diplomatische Anstrengungen in Pakistan, die Förderung der "wirtschaftlichen Kapazitäten" am Hindukusch oder effizientere Zusammenarbeit mit den Verbündeten unterstützt werden. Doch dabei dürfe das wichtigste Ziel niemals aus den Augen verloren werden, fügte Obama hinzu.

Der US-Präsident verteidigte seine Entscheidung, den Kampf gegen die Aufständischen in Afghanistan mit der Stationierung von 17.000 zusätzlichen US-Soldaten überwiegend im unruhigen Süden vor der Präsidentschaftswahl im August zu unterstützen. Er denke, es sei die richtige Entscheidung gewesen. Sie sei ihm allerdings schwergefallen, da er sie noch vor Abschluss der neuen Strategie habe treffen müssen. Eine rein militärische Herangehensweise sei dabei keine Lösung für die Lage in Afghanistan.

Isaf-Truppen töten Aufständische

Zur neuen US-Strategie für die Befriedung Afghanistans gehört auch eine mögliche Einbindung gemäßigter Taliban. Mutmaßliche Taliban-Kämpfer töteten am Montag im Südosten des Landes an der Grenze zu Pakistan acht Polizisten und verletzten einen weiteren. Die Beamten waren nach Polizeiangaben in der Provinz Kandahar unterwegs, als Aufständische ihr Fahrzeug im Distrikt Spin Boldak aus einem Hinterhalt angriffen. Kandahar ist eine Hochburg der radikalislamischen Taliban.

In der benachbarten Unruheprovinz Helmand töteten Nato-geführte Isaf-Truppen am Samstag zehn Aufständische, wie die Isaf mitteilte. Unter den Toten war laut Isaf der in die Vorbereitung von Anschlägen verwickelte Taliban-Führer Maulawi Hassan. In Afghanistan sind derzeit rund 75.000 ausländische Soldaten im Kampf gegen die Taliban und bei der Ausbildung der afghanischen Armee eingesetzt. (jam/AFP/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false