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Touristen: USA wollen Eintritt nehmen

Wer künftig in die Vereinigten Staaten reist, muss vielleicht Eintritt zahlen. Zehn Dollar wollen die USA zukünftig von jedem Touristen nehmen, der ohne Visum einreist. Innenminister Wolfgang Schäuble kritisiert das Vorhaben.

Brüssel - Die Bundesregierung hat die USA zum Verzicht auf die geplante Einreisegebühr für Touristen aufgerufen. Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) forderte am Montag am Rande des EU-Innenministerrates in Brüssel, Reisen in die USA müssten gebührenfrei bleiben. Die Vereinigten Staaten wollen künftig zehn Dollar (rund 6,80 Euro) von jedem Touristen verlangen, der ohne Visum einreist. „Darüber muss man mit den Vereinigten Staaten reden“, sagte Schäuble. Er habe seine Bedenken schon dem neuen US-Botschafter in Berlin, Phil Murphy, vorgetragen. Nach den US-Plänen sollen alle Bürger die Gebühr zahlen, deren Länder dem Programm für visumfreies Reisen (dem sogenannten Visa Waiver Program) angehören. Dies trifft auf Deutsche und die meisten EU-Bürger zu.

Die EU-Kommission hatte die am 10. September vom US-Senat gebilligten Pläne zuvor als „Rückschritt“ in den Beziehungen zwischen den USA und Europa gebrandmarkt. Die Kommission vermutet hinter der Abgabe ein verstecktes Visum und fürchtet einen Einbruch bei USA-Reisen. Die Zustimmung des US-Repräsentantenhauses zu der neuen Abgabe steht noch aus. Die USA wollen die Gebühr künftig bei der Nutzung des elektronischen Einreisesystems Esta erheben. Esta ist eine elektronische Einreiseregistrierung, die seit Januar für visumfreie Reisen in die Vereinigten Staaten Pflicht ist. Die Registrierung ist zwei Jahre gültig. AFP

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