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Wahlkampf: Münchner Krach stört Berliner Wahlkampf

Während Union und FDP in Berlin die baldige Hochzeit ersehnen, ist im schwarz-gelben Bündnis in Bayern der Wahlkampf ausgebrochen.

„Horst Seehofer schießt aufs falsche Tor“, grollt bereits der FDP-Bundesvorsitzende Guido Westerwelle in der „Bild“-Zeitung. „Solche Attacken gefährden die guten Aussichten auf eine schwarz-gelbe Mehrheit.“

Kaum ein Tag vergeht, an dem sich führende CSU-Politiker nicht kritisch über die FDP äußern. Der christsoziale Alptraum: Bei der Bundestagswahl könnte die FDP bundesweit deutlich vor der CSU liegen, die mit ihren Stimmen bundesweit bisher auf sechs bis neun Prozent kam. Jüngster Streitpunkt: der kriselnde Autozulieferer Schaeffler. Die Mittelfranken wollen eigentlich mit gepumpten Milliarden die Macht bei der niedersächsischen Continental übernehmen – ein Fall des Spekulationskapitalismus, wie ihn CSU-Chef Horst Seehofer sonst gerne kritisiert. Bayerns FDP-Wirtschaftsminister Martin Zeil warf beiden Konzernen vor, ihre Hausaufgaben nicht gemacht zu haben. Die CSU hat aber Sorge, dass Zeil Schaeffler im Ringen mit Continental geschadet hat, auch wenn der Wirtschaftsminister das nicht wollte. „Die Wirkung war katastrophal“, sagte Seehofer.

FDP-Fraktionschef Thomas Hacker wiederum hat Seehofer „affiges“ Verhalten vorgeworfen, weil er der von der FDP gestellten Wirtschaftsstaatssekretärin eine Delegationsreise nach Südamerika verbieten wollte. Der Ministerpräsident hat die Kommunikation mit der FDP nun aufs Nötigste beschränkt: Gemeinsame Kabinetts-Vorbesprechungen sind in den letzten beiden Wochen ausgefallen. dpa

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