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ZDF-Politbarometer: Merkel in Rekordabstand zu Steinmeier

Könnten die Deutschen ihren Kanzler direkt wählen, würde Amtsinhaberin Angela Merke ganz klar vorne liegen. Abgeschlagen hingegen ist SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier. Seit Beginn der sogenannten K-Frage 1977 wurde nie ein größerer Abstand zwischen zwei Kandidaten erzielt.

So groß war der Kanzlerbonus in den Umfragen vor einer Bundestagswahl seit Jahrzehnten nicht: Auf 41 Prozentpunkte hat Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) ihren Vorsprung auf SPD- Herausforderer Frank-Walter Steinmeier ausgebaut. Wenn die Deutschen ihren Kanzler direkt wählen könnten, würde Merkel derzeit 64 Prozent der Stimmen erhalten, Steinmeier liegt dem ZDF-Politbarometer vom Freitag zufolge bei 23 Prozent. Das ist der größte Abstand, der bei diesen ZDF-Umfragen seit 1977 bei der sogenannten K-Frage registriert wurde.

Gleichzeitig genießt die Kanzlerin eine hohe Wertschätzung bei den Wählern. Das Meinungsforschungsinstitut Emnid hat für den Nachrichtensender N24 herausgefunden, dass Merkel die Liste mit 74 Prozent anführt - vor Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg von der CSU (61 Prozent), dem sozialdemokratischen Finanzminister Peer Steinbrück (54 Prozent) und Kanzlerkandidat Steinmeier (52 Prozent).

Wenn schon an diesem Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 37 Prozent der Wähler laut Politbarometer der Union ihre Stimme geben. Das ist im Vergleich zum Monatsanfang ein Prozentpunkt mehr. SPD (23 Prozent), FDP (14 Prozent), die Grünen (12 Prozent) und die Linke (9 Prozent) blieben unverändert. Der ARD-Deutschlandtrend zeichnet ein ähnliches Bild: Demzufolge verliert die Union einen Punkt (36 Prozent), die SPD gewinnt einen Punkt (23 Prozent) und die FDP stagniert bei 15 Prozent. Die Grünen können der ARD-Umfrage zufolge einen Punkt auf 13 Prozent gut machen und die Linke bleiben bei 9 Prozent.

Beide Umfragen ergeben mit 51 Prozent die Möglichkeiten einer schwarz-gelben Koalition im Bund. Zwei Drittel der im Auftrag des ZDF befragten Wähler gehen davon aus, dass diese Mehrheit auch bei der Bundestagswahl in fünf Wochen bestätigt wird.

(Für die repräsentative Umfrage im Auftrag des ZDF befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen vom 18. bis 20. August 1262 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch (Fehlerquote +/- 2,5 Prozentpunkte). Für die ARD hatte Infratest dimap am 18. und 19. August 1000 Bundesbürger befragt (Fehlertoleranz 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte). (nal/dpa)

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