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Von Christoph Stollowsky: ADAC für Fußgängerzone am Schloss

Verkehr vorübergehend ums Humboldt-Forum herumlenken und später Tunnel bauen / Senat dagegen

Berlin - Wenn sie ihre Vision „einer Oase der Kultur“ in Berlins Mitte beschreiben, sehen Berlins ADAC-Chef Walter Müller und Wilhelm von Boddien vom Förderverein Stadtschloss einen „Störfaktor“: Die sechsspurige Karl-Liebknecht-Straße zwischen Lustgarten und dem künftigen wiederaufgebauten Stadtschloss. Beide würde die vielbefahrene Trasse gerne auf dem Stück zwischen Schlossbrücke und Dom in eine Fußgängerzone verwandeln. „Dann wären die Museumsinsel und das Schloss mit dem Humboldtforum eine Einheit und man könnte den Lustgarten noch zum Forum hin erweitern“, schwärmt Boddien.

Doch wohin mit dem Verkehr, der vom Alex und Unter den Linden heranrollt, wenn im Bereich der heutigen Karl-Liebknecht-Straße in Zukunft Rasen wächst und eine zweite Fontäne plätschert? ADAC und Förderverein wollen die Autos vorläufig östlich ums Schloss herumführen – fordern aber langfristig eine wesentlich aufwändigere Lösung: die Untertunnelung des Areals am Humboldt-Forum. Der Senat lehnt beides ab.

Stadtplanungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) erteilte dem Vorschlag am Montag eine Absage. Das sei eine „unausgegorene, nicht finanzierbare, stadtplanerisch unerwünschte Idee“, sagte eine Sprecherin ihrer Verwaltung. Fußgängerzonen seien überholt, heute wolle man die Zahl der Autos insgesamt reduzieren und allen Verkehrsteilnehmern ein vernünftiges Miteinander ermöglichen. Die Karl-Liebknecht- Straße bleibe erhalten, man lasse aber ein Verkehrsgutachten zum künftigen Umfeld von Lustgarten und Humboldtforum anfertigen und schreibe zusätzlich einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus.

Deshalb lehnt der Senat auch die geforderte „vorläufige Schloss-Umfahrung “ ab. Um die Karl-Liebknecht-Straße sperren zu können, sollte der Verkehr nach diesem Konzept um das Humboldtforum herumgeführt werden: Ab Schlossbrücke auf der Straße „Schloßfreiheit“ über den Schlossplatz hinweg und weiter über die Rathausbrücke zur Spandauer Straße.

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