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Brandenburg: Berliner Salafisten-Demo verlief friedlich. NPD sagte Protest ab

Berlin - Die Polizei hatte sich gut vorbereitet, sehr gut. Die Absperrgitter waren längst aufgestellt, als am frühen Sonntagvormittag die ersten bärtigen Salafisten aus Richtung Kochstraße in die Kreuzberger Markgrafenstraße tröpfelten.

Berlin - Die Polizei hatte sich gut vorbereitet, sehr gut. Die Absperrgitter waren längst aufgestellt, als am frühen Sonntagvormittag die ersten bärtigen Salafisten aus Richtung Kochstraße in die Kreuzberger Markgrafenstraße tröpfelten. Doch dann kam alles anders. Statt gewalttätiger Zwischenfälle erwartete die Beamten ein ruhiger Tag.

Zuerst hatte, kurz vor dem offiziellen Beginn, die NPD ihre Protestkundgebung gegen die Islamisten abgesagt. Es blieben die 30 Protestler von „Pro Deutschland“, überwiegend ältere Männer und wenige Frauen, die von anderer Seite, von der Lindenstraße, in die Markgrafenstraße kamen. Doch anders als die gewaltbereiten Neonazi-Kameradschaftler bei der NPD sind die Rechtspopulisten aus polizeilicher Sicht „nicht relevant“.

100 Meter weiter, hinter zwei Sperrgitterreihen, war der Zuzug bei den Salafisten mittlerweile am Ende. Gekommen waren etwa 20 verschleierte Frauen, manche mit kleinen Kindern, zu einer Gruppe versammelt. Zehn Meter weiter warteten etwa 20 Männer, finster musterten sie die Fotografen. Um 11.15 Uhr griff ihr Anführer erstmals zum Megafon – um die Veranstaltung abrupt zu beenden. Rund 1000 Teilnehmer hatten die Salafisten bei der Polizei angekündigt. Der Staatsschutz hatte nur 300 bis 500 Teilnehmer erwartet. Doch es blieb bei den etwa 40, offenbar zu wenig für eine Kundgebung. Auch die zuvor angekündigten Stars der Szene, wie der Prediger Pierre Vogel, fehlten. Einen Grund für das schnelle Ende nannte der Salafisten-Anführer nicht. Jörn Hasselmann

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