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Von Thorsten Metzner: FDP-Chef Lanfermann tritt ab

Liberale setzen personelle Erneuerung nach Fraktion nun an der Parteispitze fort / Beyer wird Nachfolger

Potsdam - Brandenburgs Liberale stehen nach der Fraktion nun auch im Landesverband vor dem erwarteten personellen Neuanfang: Parteichef Heinz–Lanfermann wird auf dem Parteitag am 2.April nicht erneut für das Amt kandidieren, das er seit 2003 inne hat. Das gab der 60-jährige Lanfermann, an dessen Führungsstil es wiederholt Kritik aus den eigenen Reihen gegeben hatte, am Freitag offiziell bekannt. In einem Brief an alle Mitglieder der FDP, die 2009 erstmals seit 15 Jahren den Wiedereinzug in den Landtag geschafft hatte, schlug Lanfermann den jetzigen Generalsekretär und Landtagsabgeordneten Gregor Beyer vor. Der kündigte am Freitag seine Kandidatur an: Wenn der Landesvorstand auf seiner Sitzung nächste Woche dem folge, sei er „gern bereit zu kandidieren“, sagte der 42jährige den PNN. Die FDP Brandenburg werde „in tiefer Geschlossenheit und in Teamarbeit den erfolgreichen Weg im Land unbeirrt fortsetzen.“

Die Personalie ist keine Überraschung. Zwar hatten alle einen „Putsch“ stets strikt dementiert, im Ergebnis werden künftig Fraktion und Partei gleichwohl genau von jenem Führungsduo geführt, auf das sich ein kleiner Kreis von Führungspolitikern voriges Frühjahr – PNN berichteten damals – intern verständigt hatte: In der ersten Stufe war letzten August bereits nach heftigen inneren Querelen der unglücklich agierende Fraktionschef Hans-Peter Goetz durch den damaligen Generalsekretär Andreas Büttner abgelöst worden. Schon damals hatte es Rücktrittsforderungen gegen Lanfermann gegeben, dem man selbstherrlichen Führungsstil vorhielt. Hintergrund der Krise und des Unmutes an der Basis war das fehlende Profil der FDP seit dem Einzug in den Landtag, konkret auch der Umgang mit der jungen Abgeordneten Linda Teuteberg, die dort an den Rand gedrängt wurde. In dem Brief begründete Lanfermann, früher Staatssekretär im Bundesjustizministerium, seinen Schritt damit, dass er sich auf die „vielfältigen und wachsenden Aufgaben“ als Bundestagsabgeordneter konzentrieren will. Den internen Takt in der Landespartei gaben seit längerem Büttner und Beyer vor. Im Brief hält sich Lanfermann zugute, dass er die Weichen für eine Nachfolge mit Beyer, der Anfang September Generalsekretär wurde, selbst gestellt habe. Es sei ein Zeichen für „Wandel in der Kontinuität“ gewesen. „Darin war für jeden sichtbar eine Perspektive für spätere Personalentwicklungen enthalten. “ Mit Blick auf die damaligen Querelen schreibt er, dass die „Irritationen“ „nur dem Landesverband geschadet und niemandem genutzt haben.“

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