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Anlagen zur Rohölverarbeitung auf dem Gelände der PCK-Raffinerie GmbH am Abend.

© picture alliance/dpa/Patrick Pleul

Update

Raffinerie in Brandenburg: Auslastung in PCK Schwedt bei 80 Prozent

Die Brandenburger Raffinerie PCK in Schwedt hat erneut eine Auslastung von 80 Prozent erreicht. Das Unternehmen konnte zudem seine Bitumenproduktion wieder aufnehmen.

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Das Schwedter PCK hat im dritten Quartal 2023 eine Auslastung von erneut 80 Prozent erreicht. Auch die Bitumenproduktion konnte wieder aufgenommen werden. In den ersten beiden Quartalen lag die Auslastung noch bei 60 Prozent. Das gaben Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und PCK-Geschäftsführer Ralf Schairer am Montagabend nach der Sitzung der von Woidke ins Leben gerufenen PCK-Taskforce in der Potsdamer Staatskanzlei bekannt.

„Wir wissen, wie herausfordernd das vergangene Jahr seit Beginn der Sanktion des russischen Erdöls für alle war“, sagte Woidke. „Aber wir haben viel mehr erreicht, als uns alle zugetraut hätten.“ Heute sei das PCK auf einem guten Weg. „Es ist so, und es bleibt auch so: Das PCK ist Herz und Rückgrat der Uckermark.“

Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner (Grüne), sagte, in Schwedt sei die Zuversicht wieder zurück. „Das PCK läuft stabil und sicher.“ Der Großteil des Rohöls für das Werk komme momentan über den Hafen Rostock. Zusätzlich werde auch Öl via Danzig und aus Kasachstan importiert. Man sei mit der kasachischen Regierung in „sehr guten Gesprächen“, um eine Ausweitung der Lieferungen zu erreichen. „Wir setzen uns als Bundesregierung weiter für den erfolgreichen Fortbestand der PCK, die Sicherung der Arbeitsplätze und die Weiterentwicklung der Region als Zukunftsstandort ein.“

Woidke betonte jedoch, dass es immer noch Aufgaben gebe, die – vorrangig vom Bund – gelöst werden müssten. Dazu gehöre vor allem die Ertüchtigung der Pipeline von Rostock nach Schwedt. PCK-Geschäftsführer Schairer betonte, man arbeite im Moment mit einer Ausnahmegenehmigung in Bezug auf die Schwefelemissionen des Werks. Um die Raffinerie entsprechend anzupassen, brauche es einen Förderbescheid aus Brüssel. Er müsse noch vor Weihnachten erteilt werden, um im Zeitplan zu bleiben.

Bis Ende des Jahres wird der Transformationsprozess in Schwedt unter anderem mit zehn Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördert. Die Stadt Schwedt arbeitet zudem an weiteren Anträgen, etwa zum Ausbau eines Industriegleises zum Hafen Schwedt oder für einen Neubau der Feuerwehr der Stadt Schwedt. Ferner fließen 110 Millionen Euro aus dem „Just Transition Fund (JTF)“ etwa für den Ausbau des Fernwärmenetzes nach Schwedt.

Der brandenburgische Linken-Bundestagsabgeordnete Christian Görke forderte mehr Fortschritte zur Zukunftssicherung der PCK-Raffinerie. „Mal wieder haben wir eine Sitzung erlebt, wo keinerlei konkrete Fortschritte verkündet werden konnten. Es wird nur beschwichtigt und beschönigt. Keine Fortschritte zum Bau der Pipeline Rostock-Schwedt, auch bei der Eigentümerstruktur hat sich nichts getan“, kritisierte Görke. Er forderte, die Bundesregierung müsse die Notbremse ziehen und selbst bei PCK einsteigen. (mit dpa)

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