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Plattdeutsch-Unterricht in einer Grundschule in Prenzlau.

© picture alliance / Patrick Pleul / Patrick Pleul

Regionalsprache erhalten: Brandenburg will Plattdeutsch stärker fördern

Früher wurde es in vielen Regionen Brandenburgs gesprochen. Nun soll sich die Landesregierung für den Erhalt des Plattdeutschen starkmachen.

Die Regionalsprache Plattdeutsch soll in Brandenburg künftig besser gefördert werden. Der Landtag forderte die Landesregierung am Donnerstag in Potsdam einstimmig auf, dazu bis zum Jahresende ein Gesetz zum Schutz und zur Förderung der niederdeutschen Sprache vorzulegen. Die Grünen-Abgeordnete Sahra Damus sagte, Brandenburg könnte damit das erste Bundesland mit einem eigenen Gesetz zur Bewahrung der Regionalsprache werden.

Kulturstaatssekretär Tobias Dünow (SPD) sagte im Landtag, Plattdeutsch sei als einzige Regionalsprache in Deutschland ein „Schatz, der bewahrt werden muss“. Sprache stehe für Heimat, Familie und Identität. Die Landesregierung sehe es als willkommene Selbstverpflichtung, das Niederdeutsche als immaterielles Kulturerbe und lebendiges Kulturgut zu erhalten.

Dünow betonte, Brandenburg habe 2022 als drittes der acht Bundesländer, in denen Platt gesprochen werde, den Schutz der Sprache in die Verfassung aufgenommen. Mit der Umsetzung des Gesetzesvorhabens könne das Land nun bundesweit „einmal mehr Vorreiter“ in der Minderheiten- und Sprachenpolitik werden.

Damus sagte, das Gesetzgebungsverfahren biete die Chance für eine gute Abstimmung mit den Kommunen. Deren Selbstverwaltung werde respektiert. Die Kommunen müssten selbst entscheiden können, ob sie sich zum niederdeutschen Sprachgebiet zählen und zweisprachige Ortsschilder aufstellen.

Niederdeutsch sei in Brandenburg seit Jahrhunderten beheimatet, hieß es in der Beschlussvorlage: „Mit Ausnahme der Lausitz zählen große Teile des Landes zum historischen niederdeutschen Sprachgebiet.“ (epd)

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