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Brandenburg: U-Bahnhof: Chaos nach Rohrbruch Verkehr auf vier Linien wurde lahmgelegt

Berlin - Wasser marsch im U-Bahnhof: Ein Rohrbruch hat am gestrigen Donnerstag den U-Bahnhof Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg lahmgelegt. Dort halten vier U-Bahnlinien.

Berlin - Wasser marsch im U-Bahnhof: Ein Rohrbruch hat am gestrigen Donnerstag den U-Bahnhof Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg lahmgelegt. Dort halten vier U-Bahnlinien. Der Verkehr der U 1, U 3 und U 4 wurde unterbrochen, die Züge der U 2 passierten die Station ohne Halt.

Nach Angaben von BVG-Sprecherin Petra Reetz war das Wasser am Mittag nach einem Rohrbruch im Zwischengeschoss des Bahnhofs aus einem Gully geschossen und über die Treppenanlagen auf die beiden übereinander angeordneten Bahnsteige gelaufen. Betroffen seien vor allem die unter der Treppe angeordneten Technikräume. Im Bahnhof befindet sich zudem ein Stellwerk.

Weil die Feuerwehr nach Angaben von BVG-Sprecherin Reetz angeordnet hatte, aus Sicherheitsgründen auch den Notstrom abzuschalten, ging im Bahnhof vorübergehend gar nichts mehr. Am Abend waren BVG-Techniker noch dabei, die Schäden zu begutachten. Wie weit die empfindliche Elektronik der technischen Anlagen durch das Wasser beschädigt wurde, war bei Redaktionsschluss noch nicht klar. Auch die Ursache des Rohrbruchs steht noch nicht fest. Der Ort des Schadens hatte zumindest den Vorteil, dass das Wasser nicht zu Glatteis gefror, sondern ablief.

Die BVG unterbrach den Verkehr der U-Bahnlinien U 1, die nur zwischen Warschauer Straße und Gleisdreieck fuhr, der U 3, die nicht zwischen Nollendorfplatz und Spichernstraße verkehrte, und stellte den Betrieb auf der U 4 (Nollendorfplatz–Innsbrucker Platz) komplett ein. Die Züge der U 2 auf der Hochbahnstrecke konnten die Station allerdings passieren – ohne Halt und weit weg vom Wasser, das von der Feuerwehr dann abgepumpt wurde.

Für sie war es insgesamt nur ein kleiner Einsatz: Um 13.32 Uhr wurde sie nach Auskunft des Lagezentrums alarmiert und rückte mit acht Männern an. Nachdem der Anschluss abgesperrt und das noch erreichbare Wasser abgepumpt waren, sei der Einsatz um 15.39 Uhr beendet gewesen.

Nach Auskunft der Berliner Wasserbetriebe (BWB) befand sich das geplatzte Rohr im Verantwortungsbereich der BVG. Nach deren Notruf sei ein Entstörer der Wasserbetriebe zum Nollendorfplatz gefahren, um zu helfen. Das kaputte Rohr sei mit 15 Zentimeter für einen „Hausanschluss“ ungewöhnlich dick gewesen – vermutlich, um im Fall eines Brandes genug Löschwasser zu haben. Die ausgelaufene Menge schätzen die Wasserbetriebe anhand des Zählerstandes auf etwa 30 Kubikmeter, also 30 000 Liter. Das sind etwa drei Viertel vom Jahresverbrauch eines Durchschnitts-Berliners.

Fahrgäste mussten sich andere Wege suchen und auf die U 2, auf Busse oder – bei rechtzeitiger Information – auf die S-Bahn ausweichen. Vor den Bahnhofseingängen verwiesen BVG-Mitarbeiter die Passagiere auf Busse sowie die nahe gelegenen U-Bahnhöfe Bülowstraße und Wittenbergplatz. In den Bussen gab es zwar großes Gedränge, aber ein Chaos blieb aus. Im Bahnhof Nollendorfplatz brachten Händler am frühen Abend ihre Waren ins Trockene.

Der Bahnhof Nollendorfplatz ist die einzige Station im Netz, in der sich alle vier Linien des sogenannten Kleinprofils treffen, bei dem die Wagen schmaler sind als im „Großprofil“ der Linien U 5 bis U 9. Ein Ausfall dieses Bahnhofs betrifft somit alle Linien des Kleinprofils. Stefan Jacobs, Klaus Kurpjuweit,

Leonie Langer

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