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Landeshauptstadt: 15 Sekunden Stille?

„Tag des Lärms“: Maßnahmen für weniger Krach / Babelsberg auf Prioritätenliste des Bundes

„Tag des Lärms“: Maßnahmen für weniger Krach / Babelsberg auf Prioritätenliste des Bundes Die Stadtverwaltung Potsdam hat Kritik von Umweltverbänden im Vorfeld des heutigen „Tag des Lärms“ zurückgewiesen, zu wenig für den Schutz der Bürger vor Verkehrskrach zu unternehmen. Seit der Erstellung des Lärmminderungsplans 1996 seien für die Reduzierung von Verkehrskrach „mehr als fünf Millionen Euro“ investiert worden, sagte gestern Norbert Braezel, Bereichsleiter Verkehrsanlagen im Tiefbauamt der Stadt. Braezel verwies auf Projekte wie das Auftragen von neuen Straßenbelägen in der Kurfürstenstraße oder die separaten Radwege in der Heinrich-Mann-Allee. „Es gibt viele Wege, den Lärm auf der Straße zu senken“, so Braezel. Ob die Schritte der Stadtverwaltung ausgereicht haben, die Geräuschkulisse auf den Straßen messbar zu reduzieren, wird frühestens in sechs bis sieben Wochen feststehen. Dann soll der Lärmminderungsplan zum ersten Mal seit neun Jahren aktualisiert werden. „Danach werden wir vorschlagen, wo die nächsten Maßnahmen zur Senkung von Straßenlärm stattfinden sollen“, so Klaus-Dieter Bolze, Bereichsleiter Umwelt und Natur bei der Stadt. Solche Bauarbeiten seien aber immer an zur Verfügung stehende Mittel gebunden. Jedoch könne jeder Bürger selbst den Lärm reduzieren, indem öfter auf das Auto verzichtet werde. „Durch den wachsenden Verkehr wird es natürlich lauter“, sagte Bolze. Das Brandenburger Umweltministerium möchte die Lärmschutz-Bemühungen in Potsdam im Vergleich zu anderen Kommunen des Landes nicht bewerten. Ein Rangfolge sei wegen der „zum Teil sehr unterschiedlichen Betroffenheiten der Gemeinden weder möglich noch sachgerecht“, so Sprecher Jens-Uwe Schade. Anlässlich des „Tags des Lärms“ stellte die Brandenburger Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm (Bündnis 90/Die Grünen) eine Reduzierung des Eisenbahnkrachs im Abschnitt von Potsdam-Babelsberg nach Wusterwitz der Strecke Berlin-Magdeburg in Aussicht. Der Abschnitt stehe seit diesem April auf der Prioritätenliste der Bundesregierung für die Lärmsanierung. Einen genauen Zeitplan für die Arbeiten gäbe es aber noch nicht, so Behms Büro. Ob Potsdams Bürger heute überhaupt den „Tag des Lärms“ spüren, scheint fraglich. Die ortsansässigen Umweltverbände planen keine Extra-Aktionen. Bundesweit bittet dagegen die den „Tag des Lärms“ veranstaltende Deutsche Gesellschaft für Akustik um 14.15 Uhr für 15 Sekunden um Ruhe. Henri Kramer

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