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ATLAS: Abgestempelt

Jana Haase will mehr Platz für Rollstuhlfahrer

Harte Zeiten für Rollstuhlfahrer: Nur je einen Platz gibt es in Potsdams Bussen für Rollis oder Kinderwagen. Nimmt ein Busfahrer mehr auf, droht ihm die Kündigung, wie ViP-Chef Weis gestern im Behindertenbeirat erklärte. Selbst wenn es draußen eisregnet. Ob es die Rufbusse, die der ViP als Übergangslösung eingerichtet hat, ab Februar noch geben wird, ist unklar. Denn sie kosten - genauso wie zusätzliche Rolliplätze in den Bussen. Seinen Geldbeutel will ViP-Chef Weis dafür am liebsten nicht öffnen: Alles ist möglich, aber bezahlen soll die Stadt, so sein Standpunkt. Ein Schlag ins Gesicht der Potsdamer, die im Rollstuhl sitzen und bisher glaubten, trotzdem „normale“ Kunden des örtlichen Nahverkehrsunternehmens zu sein. Sie werden stillschweigend zu Sozialfällen abgestempelt, deren Mobilität aus öffentlicher Hand finanziert werden soll. Mit dem Gedanken der gleichberechtigten Teilhabe hat das rein gar nichts zu tun. Aber das Verkehrsunternehmen macht auch einen richtigen Schritt: Denn der ViP finanziert die Umrüstung der elf Busse, die in diesem Jahr neu geliefert werden. Dort sollen dann zwei Rollstühle Platz finden. Bleibt zu hoffen, dass bei der Tramneubestellung von Anfang an an alle Kunden gedacht wird.

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