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Landeshauptstadt: Alles auf Sieg: Kutzmutz ohne Listenplatz

Wahlkampfauftakt des Potsdamer Linkspartei-Direktkandidaten / „Harte, aber faire Auseinandersetzung“

Wahlkampfauftakt des Potsdamer Linkspartei-Direktkandidaten / „Harte, aber faire Auseinandersetzung“ Von Sabine Schicketanz „Wir setzen alles auf Sieg“, sagt Pete Heuer. Der Kreischef der Linkspartei.PDS leitet das Wahlkampfteam von Rolf Kutzmutz, Direktkandidat der Partei im Potsdamer Wahlkreis 61. Gestern startete Kutzmutz offiziell seinen Wahlkampf – doch bei seinem Slogan hat er kaum eine Wahl. Der PDS-Bundesgeschäftsführer muss den Wahlkreis direkt gewinnen, will er in den Bundestag einziehen. Auf der Landesliste seiner Partei, die am vergangenen Wochenende beschlossen wurde, fand er keine Berücksichtigung. Darüber sei er „enttäuscht“, so Kutzmutz. Einem größeren Druck fühle er sich aber nicht ausgesetzt, allein die Wahlkampfplanung habe sich verändert. Er werde nun fast nur in seinem Wahlkreis aktiv sein. Kutzmutz rechnet damit, von dem derzeitigen Hoch der Linkspartei.PDS profitieren zu können. „Mit 32 bis 35 Prozent kann man den Wahlkreis gewinnen.“ In Ostdeutschland lag das neue Linksbündnis Umfragen zufolge jüngst bereits bei 33 Prozent. Infrage steht der Einzug der Partei in den Bundestag für Kutzmutz damit nicht mehr. „Es ist nur noch die Frage wie stark.“ Die positiven Umfragewerte gäben im Wahlkampf „ein Stück Sicherheit, Souveränität“, so der Politiker, der seit 1990 in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung sitzt. Er warnte jedoch vor zu großer Euphorie: „Das kann auch hemmend wirken.“ Um jede Stimme müsse trotzdem gekämpft werden. 20 000 Euro soll Kutzmutz’ Wahlkampf kosten, dafür werden 1000 Plakate geklebt, 100 Infostände aufgestellt, Kino- und TV-Spots geschaltet. Im Wahlkreis 61 tritt Kutzmutz gegen gleich zwei weiblich Kandidatinnen der SPD und CDU an: Andrea Wicklein und Katherina Reiche sind seine größten Konkurrentinnen. Beide hätten in der vergangenen Legislaturperiode zu keinem der Gesetze, die Sozialabbau zur Folge gehabt hätten, nein gesagt. Er kündigte eine „harte, aber faire“ Auseinandersetzung mit den politischen Gegnern an. Die Wähler will Kutzmutz mit den Konzepten der Linkspartei.PDS zu Steuern, Rente und Gesundheitssystem überzeugen. „Die sind gegengerechnet, wir sind doch nicht so dumm, uns nicht mit Fachleuten zu beraten“, sagt er. Einnahmen sollten durch neue und veränderte Steuern entstehen. Unter der Wählerschaft hat der Linkspartei.PDS-Kandidat eine „Wechselstimmung“ wie 1998 ausgemacht, als Gerhard Schröder als Bundeskanzler Helmut Kohl ablöste. „Die Menschen haben ihre Zurückhaltung gegenüber der Politik aufgegeben“, so Kutzmutz. Vor allem die Neugier auf das neue Linksbündnis sei groß. Dieses könne am besten wirken, gäbe es im Bund eine große Koalition und damit eine „echte Opposition“. Mit der Linkspartei, dem Zusammenschluss aus PDS und WASG (Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit), „sind wir erstmals mehr als der Hofnarr. Unsere Prozente entscheiden, wer die Bundesregierung stellt“, sagt Kutzmutz.

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