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Eine Mutter hält ihren Sohn an der Hand.

© picture alliance / Marcel Kusch//Marcel Kusch

Angebote für Ein-Eltern-Familien: Knapp 6000 Alleinerziehende leben in Potsdam

Alleinerziehende in Potsdam sind strukturell benachteiligt. Ein regelmäßiger Arbeitskreis und gezielte Angebote sollen das ändern.

In Potsdam leben knapp 6000 alleinerziehende Eltern mit Kindern unter 18 Jahren, darunter sind 88 Prozent Mütter. Alleinerziehende machen 5,6 Prozent der Haushalte in der Landeshauptstadt aus. Anlässlich des Internationalen Tags der Alleinerziehenden am 21. März verweist Potsdams Gleichstellungsbeauftragte Claudia Sprengel auf die mangelnde Repräsentanz von Alleinerziehenden: „Durch die Vorstellung der Normfamilie werden sie strukturell, ökonomisch und gesellschaftlich benachteiligt.“

Arbeitskreis will Alleinerziehende sichtbarer machen

Alleinerziehende hätten ein dreifach erhöhtes Armutsrisiko. Zu ihnen gehören in Potsdam 8000 Kinder. Durch die enorme Belastung im Alltag kämen ein höheres Risiko, psychische und psychosomatische Krankheiten zu erleiden, hinzu. Sie hätten in der Corona-Pandemie und der Isolation bei gleichzeitiger Sorgeverantwortung am meisten gelitten, so Sprengel.

Um die Interessen und die Sichtbarkeit von Alleinerziehenden zu stärken, trifft sich der Arbeitskreis Alleinerziehende unter Moderation der Gleichstellungsbeauftragten und Birgit Uhlworms der Selbsthilfeinitiative Alleinerziehender (SHIA) vierteljährlich mit Trägern, die Projekte und Angebote für Ein-Eltern-Familien vorhalten. „Die Möglichkeiten von Alleinerziehenden, soziale Kontakte zu knüpfen und sich vom Alltag zu erholen, sind stark eingeschränkt“, sagt Jörn Mensching, der das Büro Kinder(ar)mut der Arbeiterwohlfahrt (Awo) kommissarisch leitet.

Gezielte Angebote für Eltern und Kinder

Im Bürgerhaus Sternzeichen, Galileistraße 37, organisiert Mensching regelmäßig den Alleinerziehenden-Brunch „Hurra, es ist Sonntag!“. „An diesen Sonntagen können sich Eltern und ihre Kinder treffen, austauschen, Rat bei Alltagssorgen und -fragen bekommen oder einfach ein paar unbeschwerte Stunden in fröhlicher Atmosphäre verbringen“, so Mensching, denn „gerade der Sonntag kann für alleinerziehende Familien lang werden und Groß und Klein freuen sich über Begegnung, Miteinander, Austausch und Aktion.“

Der nächste Termin ist am Sonntag, dem 21. April, mit der Liedermacherin Betty Beat und kreativen Bastelworkshops. Das Angebot wird gefördert durch die Landeshauptstadt Potsdam über das Büro für Chancengleichheit und Vielfalt.

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