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Landeshauptstadt: Bodyguards aus Fernost mit deutscher Ausbildung

VPT-Sicherheitsakademie in Potsdam schult Lehrkräfte für internationale Berufsschule in China

Nauener Vorstadt - Die Chinesen der Landgent Group kannten das Spiel beim Besuch von Ewa und Horst Pomplun in deren Villa. Während des Small-Talks im Wohnzimmer ziehen plötzlich drei livrierte Kellner eine Waffe und bedrohen die Gäste. Die in den Nebenräumen wartenden Personenschützer haben die Lage aber schnell wieder im Griff. In Sekundenbruchteilen liegen die Kellner überwältigt auf dem Boden. Das Spiel ist so realistisch, dass einer der Angreifer Blessuren davonträgt.

Die Chinesen applaudieren. Genau jene einsatzstarken Männer und Frauen benötigen sie in ihrer Heimat. Deshalb existiert seit September 2005 eine internationale Berufsschule für Objekt-, Fahrzeug- und Personenschutz in China. Konzipiert mit tatkräftiger Unterstützung aus Potsdam. Das Ehepaar Pomplun, das neben ihrer Sicherheitsfirma VPT Security auch eine Internationale Fachakademie für Sicherheit betreibt, berät die Asiaten beim Aufbau der Ausbildung zum Sicherheitsdienst. Nicht zuletzt, weil die Lehrgänge an der Potsdamer Akademie seit 2002 durch die hiesige Industrie- und Handelskammer anerkannt werden. Der Kontakt zwischen Pompluns und den Asiaten – der auf Anraten des Bundeskanzleramts zustande gekommen war – existiert seit dem vergangenen Jahr. Damals präsentierten die Sicherheitsmitarbeiter von Ewa und Horst Pomplun ebenfalls ihr Können mit gespielten Überfällen während der Gespräche.

Die chinesische Ausbildung zum Personenschutz sei ähnlich der Potsdamer Schulung aufgebaut, erklärt Ewa Pomplun, „natürlich angepasst an die dortigen Gegebenheiten“. Grund des erneuten chinesischen Besuches sind Verhandlungen über den Schulungsort der Ausbilder. Es muss geklärt werden, ob die Lehrkräfte für China in Potsdam oder in Fernost ihre Schulungen erhalten“, sagte VPT-Mitarbeiterin Undine Kania. „Uns wäre es am liebsten, sie erhielten hier die Schulung.“ Die Potsdamer Ausbildung, die auf dem Privatschulprinzip basiert, sei deshalb interessant, „weil Theorie und Praxis gleichwertige Anteile besitzen“, erklärte der chinesische Delegationsleiter Luyu Yang. Dazu käme „die weltweit bekannte Professionalität“ von Ewa und Horst Pomplun. Nicht nur im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking sei „Sicherheit eine Entwicklungsbranche in China“, so Yang weiter. Auch die wachsende Industrie sei an Schutzmaßnahmen interessiert. Nicht zuletzt: „In China werden Sicherheitsdienste zwei bis dreimal besser bezahlt als andere Jobs“, begründet Luyu Yang die enge Kooperation mit den Potsdamer Bodyguard-Experten, die beide Seiten fortsetzen wollen. Kay Grimmer

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