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Landeshauptstadt: Bunte Kiste für die Weihnachts-Wehr

Normaler Schichtbetrieb bei der städtischen Feuerwehr am Heiligabend

Innenstadt - Bedauern? Nein, bedauern würde sie die Feuerwehrmänner nicht, die während der Festtage Dienst in Potsdam schieben müssten, sagte die Beigeordnete Elona Müller am Vormittag des 24. Dezembers. „Hochachtung und Anerkennung vor der geleisteten Arbeit“ habe sie, erklärte Müller, als sie gemeinsam mit dem Feuerwehr-Fachbereichsleiter Wolfgang Hülsebeck die Weihnachts-Wehr besuchte. Mitgefühl, fügte Elona Müller hinzu, sei jedoch schon dabei, wenn die Familien der Dienst habenden Feuerwehrleute allein Weihnachten feiern müssten. „Da nutze ich dann gerne den Heiligabend, um für den Einsatz Danke zu sagen.“

Mitgebracht hatte Müller „wie immer “ne bunte Kiste“, umschrieb sie den Inhalt des Kartons, der mit Spekulatius, Schokolade und anderen Süßigkeiten gefüllt war. Selbst Gebackenes war nicht darunter, „das habe ich nun wirklich nicht geschafft“, gab sie lachend zu.

30 Kollegen waren auf den beiden Wachen während der Weihnachtstage abrufbereit, dazu die drei Mitarbeiter in der Leitstelle, die die Arbeit koordinieren. „Es ist die normale Besetzung“, so Wolfgang Hülsebeck. Mehr Aufwand wegen eventueller Weihnachtsbaumbrände sei nicht notwendig. „Die Brandgefahr ist nicht viel höher als an anderen Tagen“, konnte der Leiter aus seinen jahrelangen Erfahrungen resümieren. Außerdem gebe es noch die Freiwilligen Wehren in den Ortsteilen, die zur Unterstützung herangezogen werden könnten. Einzig der Rettungsdienst müsse öfter raus als sonst, sagte Hülsebeck.

Die Kameraden haben eine ganz normale 24-Stunden-Schicht, dann den ersten Weihnachtstag frei – an dem die zweite Schicht antreten muss – ehe sie am 26. Dezember wieder arbeiten. „Dafür hat diese Schicht dann Silvester frei“, beschrieb Wolfgang Hülsebeck den Einsatzplan. Die Feiertagsdienste werden bereits ein Jahr im Voraus geplant, „und jeder muss mal ran“, so Hülsebeck. Aber man passe immerhin auf, ob Kollegen kleine Kinder haben, fügte der Feuerwehrchef hinzu. Elona Müller lobte die städtische Feuerwehr für die geleistete Arbeit im zu Ende gehenden Jahr. Besonders hob sie die Anstrengungen der Rettungskräfte bei den beiden Evakuierungen des Klinikums Ernst von Bergmann hervor, das wegen zweier Bombenfunde geräumt werden musste.

Ein wenig weihnachtlich sollte es aber auch im Dienst zugehen. Dafür sorgte Brandmeister Klaus Höfer, der für den Menüplan der Festtage zuständig war. An Heiligabend gab es das klassische Gericht „Wiener mit Kartoffelsalat“, am ersten Feiertag wurde Gänsebraten serviert und der zweite Weihnachtsfeiertag mit einem Buffet abgeschlossen.

Zu besinnlich wird es aber nie, dafür sorgt allein schon die schrille Alarmklingel, die jeden neuen Einsatz ankündigt. Und sich dann auch genau beim Abschied der Beigeordneten meldete. Ein Rettungseinsatz ins Französische Quartier. Auf dem Weg zum Wagen sagte ein Sanitäter: „Ach, Arbeit an Weihnachten ist nicht so schlimm. Jeder, der solch einen Job beginnt, weiß, dass es keine Feiertage gibt. Bedauern muss uns niemand. Wird halt später gefeiert.“ Und sprang in den Rettungswagen. Kay Grimmer

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