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Die Deutsche Bahn kündigt ein Reinigungsprogramm für den Potsdamer Hauptbahnhof an.

© Andreas Klaer/PNN

Der Dreck soll weg: Potsdamer Hauptbahnhof erhält „Taubenkotintensivreinigung“

Potsdams Eingangstor für Bahnreisende erhält eine „Taubenkotintensivreinigung“. Was die Bahn außerdem verbessern will und warum die Rolltreppen Probleme machen.

Die Deutsche Bahn sagt den Tauben im Potsdamer Hauptbahnhof den Kampf an. Nach Klagen über Taubendreck werden derzeit neue „Vergrämungsanlagen“ an allen Bahnsteigen angebracht. Das soll den ungeliebten Vögeln einen Aufenthalt unmöglich machen.

Dazu würden Gitter vor Bau- und Konstruktionselementen installiert, Spanndrahtsysteme und Spikes auf Schildern und Anlagen angebracht. „Mit den beauftragten Firmen ist vereinbart, dass die verwendeten Methoden, Betriebsmittel und -stoffe für den Einsatzzweck zertifiziert, gesetzlich zugelassen und vor allem tierschutzgesetzkonform sind“, sagte ein Bahn-Sprecher auf PNN-Anfrage.

Nach Abschluss der Arbeiten werde eine „Taubenkotintensivreinigung“ durchgeführt. Um die Bahnsteige auch danach sauber zu halten, werde mit einem Dienstleistungsunternehmen ein „Reinigungszyklus“ vereinbart, so der Bahn-Sprecher.

Bahnsteigdächer werden repariert

Und noch etwas soll besser werden. Denn an einigen Stellen der Bahnsteigdächer regnet es durch. Die Schwachstellen seien dem Anlagenmanagement der Bahn bekannt. „Instandsetzungsarbeiten sind geplant. Ein genauer Ausführungstermin kann aber noch nicht benannt werden“, sagte der Sprecher.

Doch auch an den technischen Anlagen des Hauptbahnhofs hapert es immer wieder. Bahnreisende ärgern sich über häufig ausgefallene Rolltreppen und defekte Schiebetüren an den Bahnsteigzugängen. Für die Türen sei jedoch nicht die Deutsche Bahn, sondern das Centermanagement der Bahnhofspassagen zuständig, erklärt der Bahn-Sprecher. Benjamin Pohl vom Centermanagement sagt auf PNN-Anfrage, eine der beiden defekten Türen werde am Mittwoch (4. April) ersetzt. Die andere Tür solle bald folgen.

Ohne Fahrschein: Manchmal fahren Tauben in der S-Bahn vom Hauptbahnhof bis nach Babelsberg und steigen dort wieder aus.
Ohne Fahrschein: Manchmal fahren Tauben in der S-Bahn vom Hauptbahnhof bis nach Babelsberg und steigen dort wieder aus.

© Andreas Klaer/PNN

Rolltreppen sind nur mit Poller in Betrieb

Die Rolltreppen zu den Bahnsteigen seien im ersten Quartal dieses Jahres zu rund 95 Prozent verfügbar gewesen. Dabei sei eine der Treppen für eine längere Zeit außer Betrieb genommen worden, weil durch Vandalismus die dort angebrachten Poller entwendet worden seien. „Ohne das Vorhandensein der Poller muss eine Fahrtreppe außer Betrieb genommen werden“, sagte der Bahn-Sprecher. „Das führt natürlich zum Stillstand zuungunsten der Reisenden.“ Die Poller im Potsdamer Hauptbahnhof seien eine Auflage des Tüvs. Mit den Barrieren solle verhindert werden, dass Einkaufswagen aus der Kaufland-Filiale auf den Bahnsteig gelangen.

Die Rolltreppe, die abwärts zu den Bussen und Straßenbahnen führt, ist wieder in Betrieb.
Die Rolltreppe, die abwärts zu den Bussen und Straßenbahnen führt, ist wieder in Betrieb.

© Ottmar Winter PNN

Alle sechs Rolltreppen zu den drei Bahnsteigen seien in den beiden vergangenen Jahren im Auftrag der DB Station&Service ausgetauscht worden. Die drei Aufzüge zu den drei Bahnsteigen seien im ersten Quartal dieses Jahres ebenfalls zu rund 95 Prozent verfügbar gewesen. Längere Ausfallzeiten gab es demnach nicht.

Die Aufzüge und Fahrtreppen innerhalb der Bahnhofspassagen befinden sich in der Zuständigkeit des Centermanagements. „Hier nehmen auch wir im Bestand sehr häufig vor allem defekte Fahrtreppen wahr“, sagte der Bahn-Sprecher.

Rolltreppe wieder in Betrieb

Die Rolltreppe an der Südseite der Bahnhofsspange, die zu den Bussen und Straßenbahnen nach unten führt, war dagegen seit Ende des vergangenen Jahres fast ausnahmslos außer Betrieb. Es sei dreimal zu Defekten gekommen. Die langen Rolltreppen seien Spezialanfertigungen, manche Ersatzteile seien schwierig und nur mit extrem langen Lieferzeiten zu bekommen, erklärt Pohl. Dabei ist der Verschleiß offenbar groß. Die Treppe sei täglich rund um die Uhr in Betrieb. Wenn sich beispielsweise eine Schraube löst, werde die Technik automatisch gestoppt und könne erst durch einen Techniker wieder in Betrieb genommen werden. Die Treppe sei im Dezember und März repariert worden. Dazwischen stand sie monatelang still.

„Das hat uns extrem frustriert“, sagt Pohl. Am Dienstagnachmittag sei die Rolltreppe nach einer weiteren Reparatur wieder eingeschaltet worden und funktioniere jetzt hoffentlich längerfristig. Frustriert sind insbesondere Fahrgäste, die nicht mehr so gut zu Fuß und auf funktionierende Rolltreppen und Fahrstühle angewiesen sind.

Eine Potsdamerin berichtete den PNN, dass Anfang März zwei Frauen mit Gehhilfen auf der Rolltreppe aufwärts gestürzt seien, als diese plötzlich stoppte. An einem anderen Tag seien Rolltreppe und Aufzug ausgefallen. Die 36 Stufen der Treppe seien für sie jedoch ein Problem. In der Mobi-Agentur und am Info-Point habe sich niemand zuständig gefühlt. Sie sei dort barsch abgewiesen worden. Ein Aufzug innerhalb des Gebäudes sei „versifft und stinkt“, berichtete die Rentnerin. Benjamin Pohl versichert nun: „Wir tun alles dafür, damit die Anlagen so schnell wie möglich wieder funktionieren.“

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