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Albert Einstein Institut im Einsteinjahr 2005 aktiv

Albert Einstein Institut im Einsteinjahr 2005 aktiv Zu dem im kommenden Jahr anstehenden Einstein-Jahr, dem 100-jährigen Jubiläum der Speziellen Relativitätstheorie, wird auch Potsdam einen großen Teil beitragen. Nicht umsonst trägt das Max-Planck-Institut für Gravitationsforschung in Golm den Titel Albert-Einstein-Institut (AEI). Das Institut, das im Einstein-Jahr zehn Jahre alt wird, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem internationalen Zentrum für Gravitationsforschung gemausert. Als weltweit einziges Institut beherbergt es alle Forschungsbereiche der Gravitationsphysik unter einem Dach. Nur wenige Kilometer von Einsteins ehemaligem Sommerhaus in Caputh entfernt, geben sich in Golm nun internationale Experten der Relativitätsforschung die Klinke in die Hand. Vor allem wird hier daran gearbeitet, die so genannte Weltformel zu entwickeln, eine Formel, die die Widersprüche zwischen den physikalischen Gesetzen im Kleinsten auf Teilchenebene und der Welt im Großen, des Universums auflöst. Letztlich suchen die Physiker zu verstehen, was „die Welt im Innersten zusammenhält“. Zudem geht man in Golm auch daran, in Kooperation mit NASA und ESA die Gravitationswellen direkt nachzuweisen. Diese alles durchdringenden Wellen werden von der Relativitätstheorie vorhergesagt, wurden bislang aber noch nicht gemessen. Ein Detektor wurde dazu in den vergangenen Jahren vom AEI bei Hannover errichtet, eine weitere Messung soll mittels Satelliten folgen. Auch die Zeit ist nach Ansicht des Direktors des AEi, Prof. Bernhard Schutz auch 100 Jahre nach der Veröffentlichung der Speziellen Relativitätstheorie „eines der spannendsten Forschungsfelder der modernen Physik“. Ein vollkommen neues Konzept von Raum, Zeit und Schwerkraft hatte Alberst Einstein präsentiert, als er 1905 die Spezielle Relativitätstheorie und 10 Jahre später die Allgemeine Relativitätstheorie veröffentlichte. Nach Einsteins Theorien entstehen die Erscheinungen der Schwere, die wir am eigenen Leib spüren dadurch, dass jeder Körper in seiner Umgebung den Raum krümmt und den Zeitablauf beeinflusst – und umgekehrt die Bewegung jedes Körpers dadurch bestimmt ist, dass er sich in die gekrümmte Raumzeit einpasst. Diese Erkenntnis hat zu einer neuen Betrachtungsweise der physikalischen Wirklichkeit und des gesamten Universums geführt. Fast alle Aussagen der Relativitätstheorie wurden experimentell bestätigt. Nur der direkte Nachweis der von Einstein vorausgesagten Gravitationswellen steht noch aus. Selbst die Existenz Schwarzer Löcher, die Einstein zwar voraussagte, an die er aber nie wirklich glaubte, steht inzwischen außer Zweifel. Mit der Relativitätstheorie und den daraus hervorgegangenen Forschungsfeldern hat Albert Einstein die Grundlage zahlreicher Anwendungen geschaffen, die heute zu unserem Alltag gehören: Internet, satellitengestützte Navitgationssysteme, Computerprogramme, die eine weltweite Vernetzung von Rechnern und immer höhere Rechengeschwindigkeiten erlauben. Im Jubiläumsjahr 2005 nun werden sich am AEI die etwa 100 führenden Wissenschaftler der Gravitationsforschung versammeln, um aus theoretischer und experimenteller Sicht die Fortschritte seit 1905 zu beleuchten. Dazu gehören neben der Stringtheorie und der Frage der Weltformel, die Eigenschaften Schwarzer Löcher, in deren Zentrum, bildlich gesprochen die Raumzeit einfach verschwindet. Einer der prominentesten Teilnehmer wird der Brite Sir Martin Rees sein. Er ist Professor für Astronomie an der Universität von Cambridge und einer der letzten Universalgelehrten seines Fachgebiets. Jan Kixmüller

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