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Landeshauptstadt: Eklat statt Wahlkampf

Unklare Folgekosten in Grube wegen Abwasser-Anschluss

Unklare Folgekosten in Grube wegen Abwasser-Anschluss Grube. Zu lauten Protesten kam es am Mittwochabend auf einer Bürgerversammlung der SPD in Potsdam Grube. Demnächst soll auch der Rest des Ortsteils an das Abwassernetz der Landeshauptstadt angeschlossen werden, doch wie dieser Anschluss erfolgen soll und welche Kosten auf die Bürger zukommen werden, ist Ihnen unklar. Die Grubener fühlen sich von Politik und Verwaltung im Stich gelassen, schon oft versprachen Vertreter der Stadt, die Belange des Dorfes mehr zu berücksichtigen, doch bislang sei nichts geschehen, so die Anschuldigungen. Einen entsprechend schweren Stand hatten die Bewerber für den Ortsbeirat, die sich ihren Wählern vorstellen wollten. Mitte August erhielten die Bewohner der Wublitzstraße einen Brief vom Grünflächenamt, in dem die Installation von Druckentwässerungsleitungen angekündigt wird. Rohre von 65 Millimetern Durchmesser sollen unter der Straße hindurchgeschoben werden. Auf den Gehöften müssen Schächte angelegt werden, in denen sich das Abwasser sammelt und mittels Pumpe dann in Richtung Potsdam geschickt wird. Die Anwohnerin Ingrid Serfling interpretiert das Schreiben der Stadtverwaltung so, dass diese Pumpe von der Stadt gestellt wird, die Stromkosten hingegen von ihr getragen werden sollen – immerhin 100 Euro pro Jahr, schätzt sie. Was passiert aber, wenn die Pumpe kaputt geht, das Abwasser am Ende übertritt? Wer bezahlt die Wartung? Mit diesen Fragen richtete sich die Bürgerin an die Stadtverwaltung. Ehrliche Antwort: „Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht“, erinnert sie sich. Die Anwohner der Straße Am Küssel und am Bahnhof fragen sich indes, ob für sie überhaupt ein Anschluss vorgesehen ist. Dieses Problems wollen sich die drei SPD-Kandidaten für den Ortsbeirat annehmen, sie versprachen Klärung. Die Grubener geben sich allerdings skeptisch gegenüber Wahlversprechen. Ihre Mängelliste ist lang: Schlechte Anbindung an den Nahverkehr, kaum Präsenz der Verantwortlichen und nicht zuletzt das immer noch ergebnislose Warten auf die Potsdamer Vorwahl. Ein weiteres Problem ist der Lkw-Verkehr, der täglich durch den Ort rollt. Die Brücke über die Wublitz halte dieser Belastung nicht mehr lange stand, ist man sich hier sicher. Wolfgang Schwericke, Hans und Dirk Meerkamp mussten sich schlechte Vorbereitung vorwerfen lassen – schon vor zwei Wochen wurden die Probleme angesprochen und Klärung verlangt. Die angekündigte Stadtverordnete Klara Geywitz ließ sich entschuldigen. „Wir können nur gemeinsam etwas erreichen", versuchte Dirk Meerkamp das Publikum zu beruhigen. Am Ende der Veranstaltung sei es aber noch zu produktiven Gesprächen gekommen, so Meerkamp am nächsten Tag. Thomas Lähns

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