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Fette Beute: Im Herbst gibt es viele Äpfel und Birnen zu ernten. (Symbolbild)

© imago stock&people

Faulende Früchte auf Potsdamer Obsthöfen : Mehr gegen Verschwendung von Lebensmitteln tun

Zu wenige Menschen nutzen das Angebot, für geringe Beträge in der Region Obst zu ernten - am fehlenden Geld allein kann das nicht liegen.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Es ist ein Jammer. Zurecht beklagen sich viele, dass die Preise für Energie und eben auch Lebensmittel in den vergangenen Monaten stark gestiegen sind, als eine Folge des russischen Angriffs- und Wirtschaftskriegs gegen die Ukraine und den Westen, der deswegen Sanktionen verhängt hat.

Doch gerade in dieser Lage nutzen zu wenige Menschen die Angebote regionaler Obstbauern, für gleichwohl überschaubare Beträge selbst Obst zu ernten. Am fehlenden Geld allein kann das nicht liegen, selbst unter kommunalen und frei zugänglichen Obstbäumen wie in Bornim verfaulen Jahr für Jahr Äpfel und andere Früchte. Es scheint in der Gesellschaft also eher an Antrieb oder auch fehlenden Kulturtechniken zu mangeln, diese Früchte haltbar zu machen und weiter zu verarbeiten, zu Marmelade, Obstwein, Saft oder Kompott. Das ist beklagenswert.

Die Frage ist nur, wie man gegen diese Lebensmittelverschwendung angeht – denn tatsächlich könnte solches Obst auch Sozial- oder Kindereinrichtungen zugutekommen. Doch wie lässt sich die Verteilung organisieren? Solchen Fragen hatte sich eigentlich ein runder Tisch für Lebensmittelverschwendung verschrieben, der 2019 auf Antrag der Linken initiiert wurde – doch bis auf ein Treffen bisher keine Impulse setzen konnte. Schade. 

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