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Homepage: Finanzquelle für Abraham Geiger-Kolleg Baeck-Stiftung gegründet Landesförderung fehlt

Das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam, die erste Rabbinerschule in Europa nach dem Holocaust, erhält finanzielle Sicherheit. Für die neue Stiftung des Kollegs, die Leo Baeck Foundation, überreichte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm gestern die offizielle Anerkennungsurkunde an ihren Vorsitzenden, den Rabbiner Walter Homolka, der auch Rektor des Geiger-Kollegs ist.

Das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam, die erste Rabbinerschule in Europa nach dem Holocaust, erhält finanzielle Sicherheit. Für die neue Stiftung des Kollegs, die Leo Baeck Foundation, überreichte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm gestern die offizielle Anerkennungsurkunde an ihren Vorsitzenden, den Rabbiner Walter Homolka, der auch Rektor des Geiger-Kollegs ist.

„Die Stiftung soll die Renaissance des jüdischen Lebens in Europa mit befördern“, sagte Homolka. Dazu sollen unter anderem Stipendien ausgegeben und interreligiöse Projekte gefördert werden. Benannt ist die Stiftung nach Leo Baeck, dessen fünfzigster Todestag sich im November jährt. Wichtigstes Ziel, so Homolka, sei aber die Beschaffung von Mitteln für das Abraham Geiger Kolleg an der Universität. Für das Werben um Spenden soll sich der prominent besetzte Stiftungsrat einsetzen. Neben dem laut Homolka fast komplett vertretenen Innenausschuss des Deutschen Bundestags sitzen in dem Gremium unter anderem Ioan Holender, der Direktor der Wiener Staatsoper und Christoph Markschies, Präsident der Humboldt Universität Berlin. Ebenso konnte Homolka den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, für den Stiftungsrat gewinnen. „Das wir ihn mit dabei haben ist besonders erfreulich und zeigt unsere interreligiöse Ausrichtung“, so Homolka.

Mit der Stiftung als neuer Finanzquelle hofft das Abraham Geiger Kolleg nun auch auf finanzielle Unterstützung durch das Land Brandenburg. Bisher gibt es nur die Förderung von der Bundesregierung. Homolka möchte jedoch versuchen, Gelder aus allen 16 Bundesländern für seine Einrichtung zu gewinnen. „Doch dazu braucht es erst Mittel aus Brandenburg“, sagte Homolka. Ohne diese Landesförderung seien sogar auf längere Sicht die Bundesmittel bedroht, so seine Befürchtung. „Wir haben uns bisher vergeblich bemüht, Ministerin Wanka dieses Sachverhalt darzustellen“, so Homolka.

Im zuständigen Brandenburger Wissenschaftsministerium wird jedoch kein Handlungsbedarf gesehen. „Wir schätzen die Arbeit des Abraham Geiger Kollegs sehr und freuen uns, dass die Zusammenarbeit mit der Potsdamer Universität so schön läuft“, so Ministeriumssprecher Holger Drews. „Aber an eine Förderung war von Anfang an nicht gedacht.“ Es sei nicht abzusehen, dass das Kolleg in finanzielle Schwierigkeiten komme, deswegen sei auch für die Zukunft „nichts Neues“ angedacht. Henri Kramer

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