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ATLAS: Freihändig

ATLAS Hella Dittfeld über das Ärgernis lokaler Auftragsvergaben Klaus Windeck, Präsident der Handwerkskammer und Chef eines Betriebes, der am Sonnabend sein 110-jähriges Bestehen feiert, wollte seinen Augen nicht trauen. Bei einem Auftrag hatte er äußerst knapp kalkuliert, weil an der Arbeit sein Herzblut hing und dann musste er feststellen, dass eine andere Firma 27 Prozent unter seinem Angebot geblieben war.

ATLAS Hella Dittfeld über das Ärgernis lokaler Auftragsvergaben Klaus Windeck, Präsident der Handwerkskammer und Chef eines Betriebes, der am Sonnabend sein 110-jähriges Bestehen feiert, wollte seinen Augen nicht trauen. Bei einem Auftrag hatte er äußerst knapp kalkuliert, weil an der Arbeit sein Herzblut hing und dann musste er feststellen, dass eine andere Firma 27 Prozent unter seinem Angebot geblieben war. Nun ist der 64-jährige Windeck alles andere als ein Neuling, was Metallarbeiten betrifft, aber das hat ihn denn doch verblüfft. Und er ist bei solchen Preisen nicht der einzige, dem die Augen übergehen. Hieß es früher einmal: Schuster bleib bei deinem Leisten, weil jeder machen sollte, was er wirklich kann, so öffnet offenbar der Preiskampf jetzt allem Tür und Tor nur nicht der deutschen Qualitätsarbeit. Da kann herumwerkeln, wer nur immer ein Gewerbe angemeldet hat, ohne eine Qualifikation vorweisen zu müssen. Zumindest in den Gewerken, die keinen Meister mehr als Chef verlangen und das sind eine ganze Reihe. Deutsche Wertarbeit im Niedergang? Nicht überall, denn der Firma Windeck ist es gelungen, einen Auftrag in Schweden abzufassen und da wird sie offenbar noch geschätzt. Während also die Inlandsnachfrage sinkt, sucht man im Export sein Heil. Offenbar auch schon das Handwerk.

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