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Landeshauptstadt: Für mehr Freiräume

Arbeitsgruppe legt nächste Woche Zukunftsplan für Soziokultur vor / Wenig Beteiligung im Internet

Die Diskussion um Freiräume für Jugendliche und um Schlagwörter wie Spartacus, Archiv oder La Datscha kommt stückchenweise voran. Gestern Abend haben die jungen Vertreter der Arbeitsgruppe Alternative Jugendkultur Potsdam (AJKP) bis weit nach Redaktionsschluss an einer Prioritätenliste gearbeitet, wie es mit der Soziokultur in der Landeshauptstadt weitergehen könnte. „Dieser Plan soll nächsten Mittwoch noch einmal genau abgestimmt werden“, sagte Arbeitsgruppenchef Patrick Hinz während der Sitzung. Dann solle das Papier der Verwaltung übergeben und „hoffentlich“ umgesetzt werden, so der 23-Jährige.

Die AJKP-Gruppe gilt als wichtigster Arbeitskreis der Runden Tische für Soziokultur, die von der Verwaltung im vergangenen Jahr ins Leben gerufen worden sind. Am Ende der Treffen im Frühjahr soll ein Handlungskonzept zur Zukunft der alternativen Jugendkultur in der Landeshauptstadt stehen. Junge Potsdamer hatten im vergangenen Jahr immer wieder auf fehlende Freiräume aufmerksam gemacht, es gab Podiumsdiskussionen, Protestaktionen und eine Demonstration im November mit 1500 Teilnehmern. Auslöser waren die bislang ersatzlose Schließung des Spartacus-Jugendhauses und die Insolvenzen von Waschhaus und Lindenpark, deren Bestand inzwischen allerdings gesichert scheint.

In die Soziokultur-Diskussion hat sich jetzt erneut auch der Arbeitskreis der Potsdamer Kinder- und Jugendklubs (AKKJ) eingeschaltet. So unterstütze der AKKJ die Forderung nach Treffpunkten und Bandproberäumen in der Innenstadt, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Zudem würden die Klubs auch selber helfen wollen, die von den Jugendlichen formulierten Bedürfnisse zu erfüllen – innerhalb ihrer „räumlichen und rechtlichen Möglichkeiten.“

Nach den heftigen Diskussionen im vergangenen Jahr ist die AKKJ-Erklärung eine der wenigen zu Potsdams Alternativkultur in diesen Tagen. Auch die Beteiligung der betroffenen Potsdamer Jugendlichen an dem Thema ist zumindest im Internet noch eher spärlich. Auf der eigens für die Diskussion eingerichteten Forum-Seite www.ajkp.de gab es bis gestern lediglich 136 registrierte Mitglieder bei rund 24 000 Potsdamern zwischen 15 und 27 Jahren. Allerdings sind dies zumindest 27 Teilnehmer mehr als im Online-Forum zur Diskussion um das Potsdamer Toleranzedikt im vergangenen Jahr – die öffentlich mit viel mehr Aufwand beworben wurde. Henri Kramer

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