zum Hauptinhalt

Von Kay Grimmer Von Guido Berg: Hat der Winterdienst funktioniert? PRO Contra

Natürlich hat der Winterdienst am vergangenen Wochenende in Potsdam nicht funktioniert. Allerdings hat er nirgends funktioniert.

Natürlich hat der Winterdienst am vergangenen Wochenende in Potsdam nicht funktioniert. Allerdings hat er nirgends funktioniert. Denn 30 Zentimeter Neuschnee in nicht einmal 24 Stunden sind in Verbindung mit starkem Wind eine Extremsituation, auf die ein mitteleuropäischer-Flachland-Winterdienst nicht besser reagieren kann. Auch wenn Kritik an der grundsätzlichen Leistung des Potsdamer Winterdiensts gerechtfertigt ist, im speziellen „Daisy“-Fall wurde das Beste gegeben. Mehr ging nicht. Natürlich war es beschwerlich: für Autofahrer, Fußgänger, Fahrradfahrer – wobei, wer bei solch einem Wetter das Rad nutzt, geht beim Orkan auch im Meer baden. Dank der Warnungen im Vorfeld gab es die Chance, sich auf die Ausnahmesituation vorzubereiten. Den Vergleich mit Berlin oder dem Umland musste Potsdam diesmal nicht fürchten: Überall war die Situation ähnlich. Klar, der Winterdienst könnte beauftragt werden, auch für Extrem-Wetterlagen vorzusorgen. Potsdam könnte eine Armada von Räumfahrzeugen vorhalten, für jeden Kilometer Straße einen Schneeschipper extra anheuern. Nach dem Motto: Was kost’ die Welt Das ist wirtschaftlicher Unsinn. Sinnvoller wäre die Idee von zeitweise geliehener Verstärkung, doch beim deutschlandweiten Schnee-Chaos dürfte es schwer werden landesweit mehr Arbeiter und Technik zu finden. Und – nicht zu vergessen – die Kosten für solch einen Mehraufwand trägt nicht Petrus oder Daisy, sondern wir Gebührenzahler. Nein, vielmehr sollte endlich wieder gelernt werden, das im Winter nun mal Schnee fällt. Mal mehr, mal weniger. Dass die Wege mit der weißen Pracht auf der Straße eben länger dauern, wurde früher klaglos hingenommen – dafür wurde sich über das Winterwetter gefreut.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false