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Landeshauptstadt: „Henker und Gehenkte nicht gleichsetzen“

Junge Linke gedachten am 61. Jahrestag der Schlacht um Stalingrad Opfern des Nationalsozialismus

Junge Linke gedachten am 61. Jahrestag der Schlacht um Stalingrad Opfern des Nationalsozialismus Von Kay Grimmer Innenstadt. Die Verbindung zwischen dem Nationalsozialismus und Potsdam fiel Redner Marek Winter von der Gruppierung „progress (antifascist youth)“ nicht sonderlich schwer: Der Tag von Potsdam begründete den Nationalsozialismus, 1945 wurde bei der Potsdamer Konferenz mit der Teilung Deutschlands Tatsachen geschaffen, dass Deutsche nicht erneut Europa überfallen konnten, erklärte Winter. Gestern, zum 61. Jahrestag der Schlacht um Stalingrad, versammelten sich rund 30, fast ausschließlich junge Linke, am sowjetischen Ehrenfriedhof, um „der Opfer des Nationalsozialismus und in Erinnerung an die ermordeten Rotgardisten“ zu gedenken. Die Kundgebung stand unter dem Motto: „Was wir vergessen, verraten wir“. Die Schlacht sei ein Symbol für die Notwendigkeit zum Kampf gegen den Nationalsozialismus, erklärte Winter. Gleichzeitig kritisierte er heftig die derzeitigen Bemühungen verschiedener Parteien, Verbände und Institutionen, die sich für einen Wiederaufbau der Garnisonkirche stark machen. Mit der Kundgebung wollte man auch deutlich machen, dass „wir nicht Henker und Gehenkte gleichsetzen werden“, teilte Pressesprecherin Sarah Paschke mit. Deutsche Verbrechen dürften nicht mit den Aktionen der Alliierten gleichgesetzt werden, wie es, so Paschke, derzeit in der historischen Aufarbeitung geschehe. Man wolle der Leiden der Opfer gedenken, „nicht dem deutschen Landser, der vor Stalingrad gefröstelt hat“. Die Gruppierung kündigte nationalsozialistischen Mördern und ihren aktuellen Rehabilitanden den Kampf an. Mit einer roten Fahne als Symbol in der Hand legten die Kundgebungsteilnehmer auf den Gräbern Blumen nieder, um danach auf den „Anfang vom Ende der Barbarei“, so Sarah Paschke, mit Wodka anzustoßen.

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