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Homepage: „Lassen sie sich nicht beirren!“ Prof. Knüppel gab dem Nachwuchs Ratschläge

Der scheidende Professor für Sozialpolitik der Fachhochschule Potsdam, Helmut Knüppel, nutzte seine Abschiedsvorlesung am Mittwoch (PNN berichteten) auch dazu, seinen Studierenden einige Worte mit auf den Weg zu geben. „Sozialarbeit, die sich nicht einmischt, bleibt unwirksam“, sagte Knüppel vor zahlreichen angehenden Sozialarbeitern an der FH.

Der scheidende Professor für Sozialpolitik der Fachhochschule Potsdam, Helmut Knüppel, nutzte seine Abschiedsvorlesung am Mittwoch (PNN berichteten) auch dazu, seinen Studierenden einige Worte mit auf den Weg zu geben. „Sozialarbeit, die sich nicht einmischt, bleibt unwirksam“, sagte Knüppel vor zahlreichen angehenden Sozialarbeitern an der FH. Sozialarbeit sei immer auch politische Arbeit. Die heutigen Studierenden des Fachbereichs Sozialwesen der FH sind nach den Worten von Knüppel die soziale Elite Brandenburgs von morgen. „Wenn sie in zehn, zwanzig Jahren die Schaltstellen der sozialen Arbeit einnehmen, dann lassen sie sich nicht beirren“, sagte der Professor zu seinen Studierenden. „Bestehen sie auf Reflexion, fragen sie immer wohin die Reise gehen soll und ob der Weg der richtige ist“, rief Knüppel. Wichtig sei dies, da heute im Lande eine kritische Öffentlichkeit, die notwendige Fragen stellt, fehle. Der Professor nahm von dieser Kritik auch die Medien nicht aus. Entscheidend sei, Pläne und Vorhaben immer zu hinterfragen, um zu erkennen, was wirklich dabei heraus kommt. „Diejenigen, die die Fragen stellen müssten, haben sich heute in den öffentlichen Mainstream eingeordnet“, so der Wissenschaftler. Helmut Knüppel, der selbst vor 14 Jahren die FH aus der Taufe gehoben hat, empfahl den Studierenden auch, später in Entscheidungspositionen immer darauf zu achten, nur die Besten zu verpflichten. „Stellen sie immer Leute ein, die besser sind als sie selbst“, verriet er einen seiner Vorsätze. So sei einen hohes Niveau einer Institution gewährleistet. In seiner Vorlesung zur politischen Kultur in Deutschland hatte Prof. Knüppel vom Staat stärkeres Eingreifen in sozialpolitischen und ökonomischen Fragen gefordert. Im Mittelpunkt seiner Kritik stand der gegenwärtige Sozialabbau. „Wenn der Staat an Sozialem spart, wird er ein mehr an Verelendung und Kriminalität ernten“, so der Wissenschaftler. Auch die Arbeitgeberseite sparte Knüppel in seiner Kritik nicht aus. Lohndumping führe immer auch zu Sozialdumping. Angesichts hoher Gewinne sei Arbeitsplatzabbau nicht verständlich. Die Frage sei auch, ob die Rolle der Aktionäre auf die Unternehmen nicht zu groß sei. „Hier ist die Politik mit Regulierungen gefragt.“ Jan Kixmüller

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