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Landeshauptstadt: Lieber nicht vor Gericht

Täter-Opfer-Ausgleich stellte Jahresbericht 2003 vor

Täter-Opfer-Ausgleich stellte Jahresbericht 2003 vor „68 Prozent unserer Fälle konnten durch den Täter-Opfer-Ausgleich geklärt und somit ein Verfahren vermieden oder eingestellt werden“, sagte gestern Jürgen Gernentz von den Sozialen Diensten der Justiz Potsdam. Anlass war die Auswertungsveranstaltung „Täter-Opfer-Ausgleich 2003“ (TOA) der Regionalen Arbeitsgruppe im Landgerichtsbezirk Potsdam, dem das Diakonisches Werk Potsdam e. V., die Sozialen Dienste der Justiz am Landgericht Potsdam und der Horizont e. V. Nauen angehören. „Im vergangenen Jahr haben wir 133 Fälle betreut“, so Matthias Beutke vom TOA-Projekt des Diakonischen Werkes Potsdam. Die Hälfte wurde von Beschuldigten in einer Gruppe ausgeführt, in 16 Fällen gab es mehr als einen Geschädigten und in 21 Fällen wurden Institutionen durch Sachbeschädigungen geschädigt. Vor allem im Bereich der Körperverletzung, in dem ein leichter Rückgang um drei auf 55 Prozent zu verzeichnen war, und Sachbeschädigungen, die von 27 auf 19 Prozent zurückgingen, konnte der TOA vermittelnd begleiten. Die gute Zusammenarbeit mit der hiesigen Polizei lobte Gernentz. „Die Polizei ist dicht an einer Straftat und kann gut beurteilen, ob ein TOA für die Bearbeitung des Vorfalles geeignet ist.“ Daher gebe es seit März 2003 ein Projekt, in dem die hiesige Polizei Vorempfehlungen mache. Bis zum Juni dieses Jahres wurden 110 Fälle vorempfohlen. Das Ergebnis ist, dass die Beamten in Rücksprache mit Vermittlern ein Strafverfahren für den TOA empfehlen können und dieses in der Akte vermerken. „Wenn der Staatsanwalt dann die Akte erhält und sieht, dass der Fall für einen TOA empfohlen ist“, so Gernentz, „gibt er nach kurzer Prüfung den Fall an das Projekt weiter.“ Durch den kürzeren Zeitraum kämen viele Fälle schneller zur Bearbeitung in den TOA. Somit könne eine zeitnahe Aufarbeitung der Straftat ermöglicht werden, erklärte Gernentz. Die lange Zeit von bis zu 175 Tagen bis zur ersten Kontaktaufnahme des Opfers oder Täters zum TOA konnte auf durchschnittlich 85 verkürzt werden. U. S.

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