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Fürstlich wohnen. Die Stadtvillen an der Esplanade sollen ab dem Frühjahr bezogen werden. Aufsichtsratsvorsitzender Franz Friedrich Prinz von Preussen schaute sich das Projekt seines Unternehmens an.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Mieten für die Rente

Richtfest für Stadtvillen an der Esplanade. Der Investor ist ein Pensionfonds für Steuerberater

Bornstedter Feld -  Gutes Werkzeug ist beim Hausbau unerlässlich. Das zeigte sich am Mittwochnachmittag bei der feierlichen Enthüllung des Bauschildes zum Richtfest an der Esplanade. Statt wie beabsichtigt mit einem Schnitt das Halteseil der Plane zu durchtrennen, zerbrach die Schere. Der Knoten wurde dann von Hand gelöst.

Weniger hindernisreich gestaltete sich der Bau der vier Stadtvillen selbst. Erst im Februar war mit dem Bau begonnen worden, nun sind die Rohbauten so gut wie fertig. Die Investitionssumme liegt insgesamt bei etwa 18 Millionen Euro. Zwischen der Nedlitzer Straße und der Georg-Hermann-Allee entstehen dafür 59 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern. Jede hat einen Balkon oder eine Terrasse. 67 Quadratmeter misst die kleinste, 149 Quadratmeter die größte Wohnung. „Es wird für jeden Bedarf etwas dabei sein“, sagte Frank Adelstein, Direktor Immobilien des Investors, der Steuerberaterversorgung Niedersachsen. Zwischen 10 und 11 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete müssen die künftigen Bewohner zahlen, wenn sie in ein Filetstück des Bornstedter Felds einziehen wollen. nach den Sommerferien soll die Vermarktung beginnen, hieß es.

Die ersten Mieter sollen im kommenden Frühjahr einziehen können. Sie erwartet eine grüne und lebendige Umgebung. Auf der anderen Straßenseite der Esplanade wird derzeit für etwa 25 Millionen Euro ein Neubau für die Da-Vinci-Gesamtschule errichtet. Die Südfront der neuen Stadtvillen wird unverbaut bleiben. Dort befindet sich der mit dem Waldpark die zweitgrößte Grünfläche im Bornstedter Feld.

Der direkt neben einer der Stadtvillen stehende Rutschenturm sei unproblematisch, so Ingo Bethke, Niederlassungsleiter des Projektentwicklers Prinz von Preussen Grundbesitz AG, die das Projekt ursprünglich angeschoben hatte. Mittlerweile wird es mehrheitlich von der Ten Brinke Projektentwicklung getragen, einem niederländischen Immobilienunternehmen. Der Standort des Rutschenturms sei allen Beteiligten vorab bekannt gewesen. „Außerdem gehören Kinder zu unserer Gesellschaft“, sagte er, und der Spielplatz schließe abends um 20 Uhr.

Auch der Investor ist optimistisch: Das berufsständische Versorgungswerk kümmert sich um die Altersvorsorge von Steuerberatern und hat Potsdam als Ort für lohnende Investitionen ausgemacht. „Wir sind von dem Potenzial überzeugt“, so Adelstein. Die wachsende Stadt biete mit ihrer Umgebung und der Nähe zu Berlin ein attraktives Umfeld. Man erwarte langfristig stabile Renditen und sei nicht auf einen schnellen Gewinn aus.

Gleich nebenan in Richtung Georg-Hermann-Allee stehen bereits die fertigen Rohbauten von vier weiteren Stadtvillen. Teilweise sind die Fenster schon eingesetzt. Auch dort ist die Prinz von Preussen AG federführend. Investoren kommen unter anderem aus der Schweiz und aus Aserbaidschan. Ein Haus wird für eine Wohnungseigentümergemeinschaft errichtet.

Die Häuser an der Esplanade sind indes nicht das einzige Bauvorhaben der Steuerberaterversorgung in Potsdam: Auch in der Kurfürstenstraße 24 bis 26 entstehen 31 Mietwohnungen. Bis zum vorletzten Jahr stand dort das ehemalige Wohnhaus des Architekten Heinrich Laurenz Dietz. Um dessen Abriss hatte es eine lange Debatte gegeben. Eine Online-Petition gegen den Abriss brachte 1500 Unterschriften. Auch Brandenburgs Architektenkammer stellte sich klar gegen den Abriss.

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