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Homepage: Militärforscher werden neu aufgestellt

Das Militärgeschichtliche Forschungsamt Potsdam MGFA heißt jetzt ZMSBw

Das Militärgeschichtliche Forschungsamt Potsdam (MGFA) ist mit Beginn dieses Jahres mit dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr (Sowi) fusioniert worden. Daraus hervor geht das neu benannte Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw). Seinen Sitz wird das neue Institut in der Villa Ingenheim haben, in der bereits zuvor das MGFA ansässig war. Geleitet wird das Zentrum weiterhin vom ehemaligen MGFA-Kommandeur Oberst Dr. Hans-Hubertus Mack.

Hintergrund der Fusion ist nach Auskunft des Instituts die Neuausrichtung der Streitkräfte, die sich auch auf den Wissenschaftsbereich der Bundeswehr auswirke. Das Zusammengehen der beiden renommierten Einrichtungen mit langjähriger Tradition soll 2015 abgeschlossen sein. „Wir arbeiten künftig interdisziplinär, also nicht nur militärhistorisch oder sozialwissenschaftlich“, erklärte Mack die Neuausrichtung. „Wir garantieren weiterhin wissenschaftlich fundierte Forschungsergebnisse.“ Schwerpunkt der historischen Forschung bleibe die deutsche Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Hinzu kommen laut Mack streitkräftebezogene empirische Sozialforschung, die militärsoziologische und sicherheitspolitische Grundlagenforschung sowie das neue Forschungsfeld „Einsatz“.

Das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr in Strausberg war zum Jahresende aufgelöst worden. Nach 38 Jahren seines Bestehens wurde das „Sowi“ damit in das neue entstehende Institut in Potsdam überführt. Der ehemalige Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts, Dr. Ernst-Christoph Meier, sagte zur Auflösungsveranstaltung des Instituts Ende November, dass es kaum eine für die Bundeswehr politisch relevante Frage gäbe, die sich mittlerweile nicht in Aufträgen, Studien und Forschungsfeldern des „Sowi“ niedergeschlagen habe. Das Motto des Instituts habe die Relevanz dieser wissenschaftsbasierten Politikberatung ausgedrückt: „Mehr verstehen. Besser entscheiden“. Die Anforderungen der Politik an die Militärsoziologie seien dabei stetig gestiegen.

Generalmajor Thomas Wollny würdigte in seiner Rede die Leistungen des Sozialwissenschaftlichen Instituts. Die Auflösung löse Betroffenheit aus, sagte Wollny in Strausberg. „Doch die Bundeswehr will nicht und wird nicht hinter den erreichten Standard der sozialwissenschaftlichen Ressortforschung zurückfallen.“ In der Zukunft gehe es darum, die wissenschaftliche Kapazität des Instituts und seiner Mitarbeiter im neuen Rahmen des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften fortzuführen. Hierbei werde gezielt wissenschaftliche Interdisziplinarität gefördert. Ein Beispiel für diesen Neuansatz sei die Abteilung Einsatz im neuen Zentrum, in der gezielt Wissenschaftler beider Einrichtungen zusammenarbeiten und sich soziologische und historische Perspektiven ergänzen.

Als Dienststelle der Bundeswehr und Teil der Streitkräftebasis soll das neue Institut die zentrale Forschungseinrichtung des Bundes und ein kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen der Militärgeschichte und Sozialwissenschaften werden, heißt es vom Zmsbw. Das Zentrum versteht sich als militärhistorischer und sozialwissenschaftlicher Dienstleister der Streitkräfte. „Wir betreiben international anerkannte militärhistorische Grundlagenforschung mit Schwerpunkt auf dem Zeitalter der Weltkriege sowie der Militärgeschichte der Bundesrepublik und der DDR in ihren Bündnissen.“ Das Expertenwissen soll für die allgemeine Geschichtswissenschaft, die Streitkräfte und die Öffentlichkeit nutzbar gemacht werden. Zudem schaffe man wesentliche Grundlagen für die historische Bildung in der gesamten Bundeswehr. „Damit leisten wir maßgebliche Beiträge zur Traditionsbildung innerhalb der Streitkräfte.“ Weitere Aufgaben sind, die Innere Führung weiterzuentwickeln sowie militärhistorisches Orientierungswissen anzubieten. So leiste man einen Beitrag zur Transformation der Bundeswehr. Jan Kixmüller

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