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Landeshauptstadt: Nahles und der Wirbel um Platzeck

Innenstadt - Andrea Nahles kommt zu spät. Die Sprecherin des SPD-internen „Forum Demokratische Linke 21“ soll rund zehn Stunden nach dem Rücktritt von Matthias Platzeck im „Al Globe“ zur Großen Koalition sprechen.

Innenstadt - Andrea Nahles kommt zu spät. Die Sprecherin des SPD-internen „Forum Demokratische Linke 21“ soll rund zehn Stunden nach dem Rücktritt von Matthias Platzeck im „Al Globe“ zur Großen Koalition sprechen. Doch an den Tischen gibt es nur ein Thema: Platzeck. Ein Wink des Schicksals, dass am Tag seines Abschieds aus Berlin ausgerechnet Nahles in Platzecks Heimatstadt erwartet wird? Schließlich hatte ihre erfolgreiche Kandidatur als Generalsekretärin im vergangenen November Franz Müntefering zum Rücktritt vom Posten des SPD-Parteichefs bewegt – ihm folgte Platzeck. Der Rest ist bekannt. Ob Nahles selbst diesen schicksalhaften Moment spürt, lässt sie offen.

„Ich hatte erst auf der Autofahrt hierher Zeit nachzudenken, was heute überhaupt passiert ist“, sagt die 35-Jährige. „Unheimlich bedrückt“ sei sie. Und spricht vom Politikbetrieb, der manchmal „total brutal“ sei. Für ihre Partei sieht sie aber kein Erdbeben: „Natürlich ist es ein Schicksalsschlag, aber keine politische Krise wie im November, sondern eine persönliche Krise von Matthias Platzeck.“ Womit das Thema nach etwa 15 Minuten besprochen ist. Die Arbeit der Koalition soll im Fokus stehen. Und die Glaubwürdigkeit der SPD. „Warum habe ich im Wahlkampf gegen die Mehrwertsteuererhöhung gekämpft?“, fragt ein Juso-Mädchen. Nahles sagt, sie will sich noch nicht damit abfinden. Und findet die Erhöhung „zweifelhaft“. Soviel interne Opposition muss Platzeck nun nicht mehr aushalten. Henri Kramer

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