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Das Justizzentrum Potsdam, in dem sich auch das Landgericht Potsdam befindet.

© dpa/Christoph Soeder

Neuer Rechtsextremismus-Prozess in Potsdam: 18-Jähriger soll Sprengstoffanschlag geplant haben

Zu Testzwecken brachte er laut Anklage vier Sprengvorrichtungen zur Explosion. Wegen der Erkrankung einer Schöffin war der erste Prozess geplatzt.

Wegen des Vorwurfs der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verhandelt das Landgericht Potsdam ab Mittwoch gegen einen Heranwachsenden. In dem Rechtsextremismus-Prozess sind zunächst sechs Verhandlungstage bis zum 25. September vorgesehen. Der Prozess ist nicht-öffentlich, weil der Angeklagte im Tatzeitraum vom 1. März 2021 bis zum 12. April 2022 minderjährig war. Weitere Angaben könnten deshalb nicht gemacht werden, sagte eine Gerichtssprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag in Potsdam. (Az.: 22 KLs 14/22)

Die Generalstaatsanwaltschaft des Landes Brandenburg hatte in dem Fall am 28. Oktober vergangenen Jahres Anklage erhoben. Der Angeschuldigte habe unter anderem im Frühjahr 2021 einen rechtsextrem motivierten Anschlag an einem geeigneten, noch auszukundschaftenden Ort begehen wollen, hieß es in der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft dazu. Zuvor habe er sich in mehreren Chat-Kanälen mit Gleichgesinnten ausgetauscht.

Zur Umsetzung seines Vorhabens habe sich der damals Minderjährige im Internet über die Herstellung von Sprengstoff und Sprengvorrichtungen informiert, hieß es weiter bei der Generalstaatsanwaltschaft. Er habe sich auch hierfür erforderliche und frei verkäufliche Chemikalien und Utensilien besorgt. Zur Prüfung ihrer Funktionsfähigkeit habe er mindestens vier Sprengvorrichtungen hergestellt und auf einem verlassenen Kasernengelände zur Explosion gebracht.

Der erste Prozess in dem Fall war im April geplatzt, weil er wegen Erkrankung einer Schöffin zu lange unterbrochen war. (epd)

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