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Landeshauptstadt: Neues Holländisches Viertel im Lustgarten

Potsdam-Mitte 2020: Drei Stadtplaner der Fachhochschule Potsdam legen einen eigenen Masterplan für die Stadtmitte vor

1. Landtag im Stadtschloss

2. Landtagsbüros und Tagungszentrum

3. Bibliothek, Haus der Wissenschaften

4. Grandhotel Barberini

5. Haus der Berlin-Brb. Gesellschaft

6. Quartier am Berliner Tor

7. Berliner Tor

8. Nikolaiviertel

9. Karl-Foerster-Terrassen

10. Kunsthaus - Altes Rathaus

11. Neues Holländisches Viertel

12. Tiefgarage Stadtmitte

13. Neuer Stadthafen - Weiße Flotte

14. Kurhaus und Kurhotel im Landtag

15. Kur- und Heilbad am Brauhausberg

16. Wohnterrassen in der Speicherstadt

17. Torhäuser - Stadtinformation

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Innenstadt - Der beschlossene Wiederaufbau des Stadtschlosses als Landtag am Alten Markt könnte für Potsdam zum Glücksfall werden: Als Keimzelle für die Entwicklung der alten, neuen Mitte. So sehen es zumindest drei Stadtplaner der Fachhochschule Potsdam. „Bedingung dafür ist, dass ein Masterplan erstellt wird, der die gesamte Innenstadt im Blick hat“, so Prof. Klaus Theo Brenner. Und den hat er gestern mit seinen Kollegen Prodekan Prof. Bernd Albers und Prof. Ludger Brands vorgestellt: Eine planerische Vision für Potsdams Mitte im Jahr 2020, die weit über bisherige Pläne hinausgeht.

Erschlossen wird in dem Plan für die „Landeshauptstadt von Berlin-Brandenburg“ nicht nur das Areal direkt um den Alten Markt: Die Gedanken beginnen am Brauhausberg, gehen über neue Stadtquartiere am Lustgarten und der Alten Fahrt bis hin zur Erschließung des Alten Marktes durch die wieder durchgezogene Berliner Straße. Die Planung sieht bedeutende Veränderungen für die innerstädtische Perspektive vor. Der gerade erst fertig gestellte Lustgarten soll teilweise mit exklusiven Eigentumswohnungen in Backsteinoptik – einem Holländerviertel – bebaut werden, erschlossen von einem neuen Stadthafen; das Mercure-Hotel würde zugunsten eines Parks abgerissen; anstelle des Niemeyer-Bades soll am Brauhausberg ein sich zur Stadt hin öffnendes Kur- und Heilbad entstehen, ergänzt von einem Kurhotel im Gebäude des heutigen Landtags. Die Speicherstadt erhält Wohnterrassen am Wasser.

Seit 1997 meldet sich die FH zum Thema Stadtplanung in Potsdam zu Wort, 1999 war ein erster Masterplan für die Stadtmitte vorgelegt worden. Der aktuelle Plan ist laut FH sowohl dem Land als auch der Stadt zur Verfügung gestellt worden. Die Gespräche würden allerdings mühsam verlaufen, so Prof. Bernd Albers. Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz kennt die Pläne indes noch nicht. Für die derzeitige Planungswerkstatt zur Stadtmitte, deren Ergebnisse am 13. März vorgestellt werden, seien sie nicht relevant gewesen. Die FH war dennoch daran beteiligt, in einer der Planungsgruppen befand sich ein Kollege des Masterplan-Trios. Die Autoren des Plans 2020 bekräftigten nun ihr permanentes Gesprächsangebot an die Stadt. An den bisherigen Plänen zur Stadtmitte übt Prof. Bernd Albers grundsätzliche Kritik: „Allen Aktivitäten fehlt die große, übergreifende Perspektive“, so der Architekt. Und sein Kollege Prof. Brenner fügt an, dass man von den Plänen zum Niemeyer-Bad ganz bewusst Abstand genommen hätte. Funktion und Thema eines solchen Schwimmbads müssten für die Stadt Potsdam authentisch sein. „Der Brauhausberg ist nicht der Ort für ein herkömmliches Spaßbad.“ Hier brauche man ein Projekt, das dem Niveau der Stadt angemessen ist: eben ein Kurbad mit Hotel.

Im Großen und Ganzen geht es den drei Stadtplanern in ihrem Masterplan um eine Betonung der Nähe zum Wasser, um Ideen für neues Wohnen und um einen Fokus auf die Stadtgesellschaft. Zu letzterem zählt die Idee einer Kunsthalle an der Rückseite des Alten Rathauses. Das Areal des heutigen FH- und Bibliotheksgebäudes soll mit zwei von der Schwerdtfegerstraße getrennten Komplexen bebaut werden. Wobei der Bau am Alten Markt zusätzliche Landtagsbüros und ein Tagungszentrum beherbergen könnte. Die am Rande Potsdams gelegenen Hochschulen und Institute sollen in einem „Haus der Wissenschaft“ eine Plattform in der Innenstadt bekommen, vor allem zur internationalen Profilierung Potsdams. Auch die Bibliothek fände hier Platz.

Nukleus des Plans 2020 ist, dass sich die Stadt vom Bahnhof her als geschlossenes Ensemble öffnet. Der Zugang zur Langen Brücke wird von zwei Torhäusern flankiert, in denen die Touristen-Info unterkommen könnte. Der Alte Markt mit dem Schloss wird zum Wasser von einem Gebäude abgeschlossen, das den Planern nach das Haus der noch zu gründenden Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft beherbergen soll. Es schließt sich ein Grandhotel im ehemaligen Palast Barberini an, dahinter beginnen die Wohnkomplexe der so genannten Karl-Foerster-Terrassen, direkt am Wasser der Alten Fahrt. Nördlich und östlich der Nikolaikirche sind neue Wohn- und Geschäftsgebäude im neuen „Nikolaiviertel“ vorgesehen.

Der Autoverkehr in die Stadt wird in dem Konzept am Stadtschloss vorbei durch die Breite Straße und dann entlang dem Stadtkanal geleitet. Aus der Stadt heraus soll die Friedrich-Ebert-Straße in Nord-Süd-Richtung für Autos geöffnet werden, die zwischen Marstall und Neuem Markt zur Breiten Straße geleitet werden. Das Filmmuseum befände sich zwischen einer neuen Tiefgarage auf einer Verkehrsinsel. Die Tram schließlich führt bis hinter die Wilhelm-Galerie durch die Friedrich-Ebert-Straße, hier biegt sie in die Charlottenstraße ein und führt direkt am Klinikum Ernst-von-Bergmann vorbei zur Berliner Straße.

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