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Silvana Uhlrich-Knoll Wählerwille Potsdam

© privat

PNN-Serie Wählerwille: Silvana Uhlrich-Knoll: „Offene, frei zugängliche Flächen“

Was erwarten die Potsdamerinnen und Potsdamer von den neuen Stadtverordneten? Was ist das wichtigste Problem in ihrem Kiez? Bis zur Kommunalwahl fragen die PNN täglich Menschen aus verschiedenen Stadtteilen.

Eine Kolumne von Henri Kramer

Bis zur Kommunalwahl berichten Wählerinnen und Wähler aus verschiedenen Stadtteilen, ohne Parteimitgliedschaft oder Amt, was sie von der neuen Stadtverordnetenversammlung (SVV) erwarten. Heute:

Silvana Uhlrich-Knoll, 45, Gesangs-, Tanz- und Theaterpädagogin, wohnt in Bornstedt

Was muss die neue SVV als Erstes angehen?
Die Lebenswelt in Potsdam ist vielfältig, die Kulturlandschaft trägt dazu bei. Im städtischen Raum ist es jedoch wichtig, alle Altersgruppen ins Stadtbild mitzudenken. Dazu gehören offene, frei zugängliche Flächen für generationsübergreifende Treffen als auch Bereiche, in denen sich nur eine Altersgruppe treffen kann. Das beginnt bei Spielplätzen, über Sitz- und Verweilmöglichkeiten wie am Johan-Bouman-Platz in Bornstedt, aber auch Räumlichkeiten für Jugendliche, die allzu oft in den Planungen übersehen werden. Transparenz und Mitsprachemöglichkeiten, wie im Bürgerhaushalt angedacht, sind da gute Kommunikationsstrukturen.

Gemeinschaftlich ist auch das Wort, wie wir zusammen in Potsdam eine Verbesserung der Verkehrsschwerpunkte angehen können, um Unfallgefahren zu vermeiden. Gestrichelte Fahrradlinien auf engen Straßen bieten keinen Schutz, sondern hohes Verletzungspotenzial wie beispielsweise in der Alleestraße und am Neuen Garten entlang. Einbahnstraßenkonzepte wie in vielen Städten innerhalb und außerhalb Deutschlands umgesetzt, finde ich sinnvoll, wenn eine Verbreitung beziehungsweise Entlastung nicht möglich ist. Sicherheit und Verkehrsfluss sollten sich ergänzen, nicht behindern.

Am 9. Juni wird gewählt.

© Tsp

Was ist das wichtigste Problem in Ihrem Kiez?
Eine notwendige Sanierung des Jugendclubs Ribbeckeck immer weiter hinauszuzögern, löst nicht das Problem. Vielleicht wäre hier ein Aufruf zur Nachbarschaftshilfe und eine gemeinsame Instandsetzung effektiver als ein Verzetteln in Millionenbeträgen. Auch vermisse ich in der städtischen Planung unseres Stadtteils die gastronomischen Einrichtungen. Zu einer guten Infrastruktur mit Verkehrsanbindung, Einkaufsmöglichkeiten und Erholungsorten gehören auch Restaurants und Cafés.

Was wünschen Sie sich für die Stadt?
Ich empfinde Potsdam als sicheren Lebensraum. Ich wünsche mir, dass dies jede Person von sich sagen kann. Das bedeutet, dass wir uns stark machen für Menschen, die nicht gut sichtbar sind im städtischen Raum, dass wir aufstehen und gemeinsam Farbe bekennen, wenn wir Einschränkungen, Diskriminierungen oder Gewalt erleben. Wer wegschaut, toleriert.

Sie wollen mitmachen? Schreiben uns an potsdam@pnn.de

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