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Eröffnungsfest für den neuen Spiel- und Gemeinschaftsplatz in Klein Glienicke Potsdam.

© Andreas Klaer

Potsdam spart an Spielplätzen: Nur jede dritte Maßnahme wird umgesetzt

Potsdam wollte mit dem 2021 vorgelegten Spielplatzkonzept endlich den jahrelangen Sanierungsstau aufholen. Doch wegen des Sparhaushalts ist längst nicht genug Geld da.

Potsdam geht auf Sparkurs bei der Sanierung und Neuplanung von Spielplätzen: In diesem und im kommenden Jahr werden nur rund ein Drittel der eigentlich nötigen Mittel für Spielflächen ausgegeben. Das geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor.

2023 sind demnach anstelle der benötigten 3,088 Millionen Euro nur 965.000 Euro für Investitionen in Spielflächen vorgesehen, 2024 anstelle der nötigen 3,152 Millionen Euro nur 1,256 Millionen Euro. Weil die Stadt sparen muss, können laut Verwaltung in diesem Jahr nur 31 Prozent der geplanten Maßnahmen umgesetzt werden, im kommenden Jahr 39 Prozent.

In dem von den Stadtverordneten beschlossenen „Stadtentwicklungskonzept Spielflächen“ hatte sich Potsdam einen erheblichen Sanierungsstau in Sachen Spielplätze bescheinigt. Es fehlen demnach rund 180.000 Quadratmeter Spielflächen. Um das zu beheben sowie die vorhandenen Spielplätze zu sanieren, sieht das Konzept bis zum Jahr 2031 Ausgaben in Höhe von insgesamt 40 Millionen Euro vor.

Das Papier war im Sommer 2019 erarbeitet worden. Dabei waren breite Teile der Bevölkerung beteiligt worden, selbst Kinder und Jugendliche. Im Ergebnis wurden in sechs Maßnahmenplänen insgesamt 285 Einzelmaßnahmen formuliert. Und die umfassen nicht nur Kinderspielplätze, sondern auch Bewegungsangebote für Jugendliche und Erwachsene.

97 der 145 Spielplätze sind sanierungsbedürftig

Doch das Geld, um alle Maßnahmen umzusetzen, ist nicht da. Das betrifft auch die nötigen Sanierungen: Laut Stadt sind derzeit zwar alle Spielflächen gemäß den DIN-Vorschriften sicher und zugänglich. Der Zustand sei aber unterschiedlich. 16 von insgesamt 145 öffentlichen städtischen Spielplätzen müssten grundsaniert, weitere 81 teilsaniert werden. Wo die Grundsanierung nicht passiert, müssten „kurzfristig geeignete Maßnahmen durchgeführt werden, um die Verkehrssicherheit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiter zu gewährleisten“. Letztlich dürfte das noch teurer werden, weil die Kosten für die verschobene Grundsanierung später obendrauf kommen.

Der Skatepark in der Frierich-List-Straße soll 2024 fertig werden.

© Andreas Klaer

In diesem Jahr sollen laut Stadt drei Spielflächen grundsaniert werden: Neben der Westkurve an der Hans-Sachs-Straße sind das der Skatepark Friedrich-List-Straße, der Ende 2024 fertig werden soll, und der Spielplatz in der Scheffelstraße in Babelsberg. 2024 steht an vier Orten eine Grundsanierung an: am sogenannten Pumptrack in der Kantstraße in Potsdam-West, beim zweiten Bauabschnitt im Skatepark in Drewitz und bei den Spielplätzen in der Grünstraße und in der Schwanenallee.

Außerdem sollen stadtweit einzelne Spielgeräte ausgetauscht werden. Welche geplanten Maßnahmen in diesem und im kommenden Jahr wegen fehlender Mittel nicht umgesetzt werden können, konnte die Stadtverwaltung auf eine PNN-Anfrage bis Freitag unter Verweis auf die Urlaubszeit noch nicht beantworten.

Der im April eröffnete Spielplatz „Zum Großen Herzberg“ in Golm.

© LHP Potsdam/LHP Potsdam

Wie die Stadt in der Antwort auf die FDP-Anfrage weiter erklärt, sind in diesem Jahr bislang zwei neue Spielplätze entstanden: Der Spielplatz in Golm und der mit Unterstützung der Anwohner auf die Beine gestellte Spielplatz Klein Glienicke. Noch geplant ist der Ankauf einer Fläche am Sacrow-Paretzer Kanal, wo ein Sportpark für Jugendliche und informellen Sport entstehen soll. Im kommenden Jahr soll in der Ritterstraße in Golm ein Spielplatz entstehen und Geld in neue Spiel- und Skateflächen am geplanten Sportforum Schlaatz fließen.

Die Stadt überprüft alle Spielplätze nach eigenen Angaben einmal wöchentlich oder zweiwöchentlich per Sichtkontrolle auf ihren Zustand. Hinzu komme einmal im Monat eine Funktionskontrolle sowie einmal jährlich die Hauptinspektion durch eine externe Firma.

Die FDP hatte in ihrer Anfrage auf bestehende Defizite hingewiesen, darunter einen seit Monaten fehlenden Basketballkorb am Spielplatz Heideweg.

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