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Landeshauptstadt: Sand-Landschaft statt Freizeitbad

Studentische Entwürfe zur Entwicklung der Brache zwischen Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld

Studentische Entwürfe zur Entwicklung der Brache zwischen Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld Von Kay Grimmer Drewitz - Sechs Modelle, sechs Prämierungen, 32 glückliche und übermüdete Studenten. Die Ergebnisse des internationalen Sommercamps, in dem sich Studenten aus Deutschland und den USA mit der Entwicklung der Brache zwischen Stern-Drewitz und Kirchsteigfeld beschäftigten, sind „alltagstauglich“, wie Jurymitglied Horst Müller-Zinsius, Geschäftsführer der Potsdamer Wohnungsbaugesellschaft Gewoba einschätzte. „Das sind keine akademischen Luftblasen, sondern praxisnahe Überlegungen.“ Das Gelände, auf dem jahrelang das Freizeitbad Drewitz entstehen sollte, hat die verschiedensten Entwicklungspotenziale, glaubt man den Studenten. Ziel sei es gewesen, so Karin Juhasz vom Bereich Stadterneuerung in der Verwaltung, die drei Stadtteile „sowohl architektonisch zu verbinden als auch die eigene Identität jedes einzelnen Wohngebiets zu wahren“. Auffällig: fast alle der sechs Modelle besaßen die für Potsdam so oft thematisierten „Achsen“. Manche waren bewusst als Sichtachsen angelegt, andere hatten vor allem funktionelle Gründe. Eine Gruppe um den Potsdamer Fachhochschulprofessor Karl-Heinz Winkens sieht in einer temporären Lösung im nächsten Jahr gar bis zu 5000 Fußball-WM-Begeisterte während des Wettbewerbs leben, kicken und gucken. Geplant sind ein Zeltplatz, Spielfelder zum eigenen Fußballspiel und Großleinwände für die Übertragung der Spiele. „Eine schöne Idee, doch ob das wirtschaftlich tragbar ist ohne einen Sponsor?“, fragte sich Müller-Zinsius. Ganz abschreiben möchte er dieses Modell aber nicht. Vier Studenten des New Yorker Instituts für Technologie kreierten eine künstliche Sand- und Wasserlandschaft inmitten eines Wegenetzes. Karin Juhasz von der Stadterneuerung, war überrascht, wenn auch skeptisch, dass solch eine Idee umgesetzt werde. Auch Gewoba-Chef Müller-Zinsius war „verblüfft“ über die „Mondlandschaft“. Eine andere Potsdamer Fachhochschulgruppe um Professor Markus Löffler plant eine Bildungs-Magistrale, die den geplanten Campus am Stern mit der Steuben-Gesamtschule verbindet. Die neunköpfige Jury, darunter neben Gewoba-Geschäftsführer Müller-Zinsius auch der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“, Ulf Hahn, vergab keine Plätze, sondern prämierten alle Entwürfe. Doch um das Gelände überhaupt zu entwickeln, ist eine Einigung mit den Eigentümern, die vormals das Freizeitbad Drewitz planten, notwendig. „Eine Aufgabe für die Stadt“, so Müller-Zinsius, der jedoch „jedwede Veränderung“ bei der Brache zwischen den Wohngebieten „begrüßen“ würde.

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