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Landeshauptstadt: Schlagabtausch um Breite Straße

Stadtverwaltung bestätigt Verzögerung bei Umbau der Hauptstraße um ein Jahr

Innenstadt - Die Linke-Fraktion hat sich mit ihrer Idee, den Mittelstreifen der Breiten Straße zu begrünen, im Stadtparlament nicht durchsetzen können. Ihr Antrag scheiterte am Mittwochabend nach einem verbalen Schlagabtausch.

So könnten die geschätzten Kosten von 20 000 Euro für Vereine oder andere Zwecke besser eingesetzt werden, sagte FDP-Fraktionschefin Martina Engel- Fürstberger. Zugleich zweifelte sie, dass die sechsspurige Straße einzig durch einen Grünstreifen attraktiver werde. Dem stimmte Grünen-Baudezernent Matthias Klipp zu und sagte, das Geld für die Begrünung müsse aus dem Bereich Straßenwesen genommen werden – in dem seit Jahren wegen Finanzmangels sowieso nur noch „Gefahrenabwehr“ möglich sei. Zugleich helfe beim jetzigen Aussehen der Breiten Straßen nur ein langfristiger Umbau – ein Grünstreifen allein führe weder zu mehr Aufenthalts- noch zu ökologischer Qualität, so Klipp. Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg wies die Kritik als „unsachlich“ zurück. Sein Fraktionskollege Ralf Jäkel sagte, in Berlin wären solche Grünstreifen an vielen breiten Straßen zu finden – gerade Klipp als früherer Berliner müsse das wissen. Zudem bot Jäkel an, im Falle einer Begrünung auch Tulpenzwiebeln für den Rasen zu spenden. Doch es nützte nichts: Mit dem Stimmen der Rathauskooperation um SPD, CDU, FDP und Grüne wurde der Linken-Vorstoß abgelehnt.

Der Grünstreifen ist keine ganz neue Idee: Im Mai vergangenen Jahres hatte eine anonyme Initiative mehrere Betonplatten aus dem Mittelstreifen der Breiten Straße gerissen und die Erde dort begrünt. Die Stadtverwaltung stellte kurz danach den früheren Zustand wieder her.

Unterdessen haben sich auch die Pläne für die Umgestaltung der Breiten Straße zwischen Schlossstraße und Dortustraße um ein Jahr verschoben. Baustart ist nun erst 2012, bestätigte gestern Stadtsprecher Stefan Schulz. „Grund sei die Umschichtung von Städtebaumitteln“, sagte Schulze. Mit der Umgestaltung der Straße soll Platz für den Bau des Garnisonkirchturms geschaffen werden, der früher teilweise im jetzigen Straßenbereich stand. Die Zahl der Fahrspuren soll gleich bleiben. Auf den Fußwegen sollen neue Linden gepflanzt werden. Henri Kramer

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