zum Hauptinhalt

ATLAS: Schludrig

Henri Kramer versteht den „Schiffbauergassen“-Ärger im Kulturausschuss

Es ist wie so oft in Potsdam: Die (Groß-)Projekte an sich klingen exzellent konzipiert, die konkrete Ausführung offenbart dann aber wieder schludrige Details, die in ihrer Absurdität einem Komödiendrehbuch entstammen könnten, wenn sie nicht Geld und Nerven kosten würden. Beim zu klein geplanten Behinderten-WC des neuen Theaterbaus war das schon so. Und jetzt setzt sich dieses Erkenntnis-durch-Irrtum-Prinzip bei den Wegweisern hin zum neuen Theater fort. Im vergangenen Kulturausschuss wurde bekannt, dass Martin Schmidt-Roßleben entschied, auf Potsdams gelbe Straßen-Wegweiser nur „Schiffbauergasse“ statt „Hans- Otto-Theater“ zu schreiben: Der Koordinator des Kulturstandorts will seine neue Dachmarke natürlich etablieren. Doch ist in diesem Zusammenhang völlig unklar, wie Schmidt-Roßleben zu dem Schluss kommen konnte, dass Gäste von außerhalb quasi automatisch wissen, dass sich hinter dem Namen „Schiffbauergasse“ auch der schöne Theaterbau verbirgt. Warum hat man nicht beide Namen einfach nebeneinander schreiben können? Und noch eine Sache ärgerte den Kulturausschuss zurecht: Erst im Frühjahr 2006 soll ein Leit-, Informations- und Werbesystem für die Schiffbauergasse vorliegen. Die Stadtverordneten wollten so ein Konzept viel eher sehen. Aus gutem Grund, denn der Kulturbetrieb dort läuft, jetzt müssen die neugierigen Besucher von außerhalb Professionalität erleben. So offenbart auch dieses fehlende Konzept eines: In Potsdam passieren manchmal Fehler, bei denen nur noch gequältes Lächeln hilft.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false