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LPG-Betonplatten im Eichenweg in Golm. Der Ortsbeirat fordert einen Straßenausbau. Die Stadt Potsdam lehnt das ab.

© Ottmar Winter PNN

Schotterpiste und Betonplatten: Ortsbeirat Golm drängt auf Straßenausbau – Potsdams Verwaltung lehnt ab

Am Eichenweg sollen 72 neue Wohnungen entstehen. Müssen dazu zunächst Baumaßnahmen durchgeführt werden? Die Meinungen gehen auseinander.

Der Ortsbeirat Golm fordert den Ausbau des Eichenwegs, bevor dort neue Wohnungen gebaut werden. Bei einem Vor-Ort-Termin machten die Mitglieder am Dienstag (6. Juni) auf den schlechten Straßenzustand aufmerksam. „Das ist Flickwerk“, sagte Marcus Krause (Linke). „Wir brauchen einen Straßenausbau, Beleuchtung und Parkplätze.“

Die Stadtverwaltung lehnt den Ausbau kategorisch ab. Sie frage sich, ob die Planer die örtlichen Gegebenheiten wirklich kennen, sagte Angela Böttge (parteilos). Der Eichenweg sei zu schmal für Begegnungsverkehr und für den Baustellenverkehr und zusätzlichen Anwohnerverkehr nicht ausreichend belastbar. Geplant sind eine südliche Zufahrt und eine nördliche Ausfahrt. Der Ortsbeirat schlägt vor, Zu- und Abfahrt auf die südliche Seite zu legen.

Im Eichenweg, der rund um eine Reihenhaussiedlung verläuft, wurden vor fast 40 Jahren LPG-Platten verlegt. Daneben gibt es Schotterflächen, Spurrillen, mehrere unterschiedlich gepflasterte und betonierte Flächen. Straßenbeleuchtung fehlt stellenweise. Entlang des Campus’ der Universität Potsdam ist der Eichenweg zweigeteilt: Betonplatten auf der städtischen Seite, Pflaster auf dem Unigelände, dazwischen Poller. Der obere Teil des Eichenwegs mit der geplanten Zufahrt zum Neubaugebiet auf dem ehemaligen Bolzplatz ist eine staubige Sand- und Schotterpiste.

Der obere Teil des Eichenwegs in Golm ist eine Schotterpiste. Rechts davon liegt der ehemalige Bolzplatz, auf dem 72 Wohnungen geplant sind.
Der obere Teil des Eichenwegs in Golm ist eine Schotterpiste. Rechts davon liegt der ehemalige Bolzplatz, auf dem 72 Wohnungen geplant sind.

© Klaus D. Grote/PNN

Die Stadtverwaltung bezeichnet diesen Zustand als „ortsüblich“, Baumaßnahmen seien „nicht erforderlich“, „ein grundhafter Ausbau wird nicht in Betracht gezogen“, heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung an den Ortsbeirat. 72 Wohnungen für Geflüchtete sollen auf dem Areal entstehen, das die kommunale Pro Potsdam gekauft hat.

Der Straßenausbau gehöre zum Hausbau dazu, sagte Peer Wendt (SPD). Das sei eine Pflichtaufgabe, die schwierige Haushaltslage dürfe nicht als Argument gegen den Ausbau vorgeschoben werden. Der Stadtverordnete und Landtagsabgeordnete Uwe Adler (SPD) kündigte an, die SPD-Stadtfraktion werde sich die Planung von der Verwaltung darstellen lassen.

Die Zeit drängt. Die Pro Potsdam erwartet die Genehmigung des Bauantrags für Mitte Juli. Dann soll umgehend mit dem Bau der 72 Wohnungen in dreigeschossigen Häusern begonnen werden. Am Kossätenweg in Golm sind weitere 79 Wohnungen für Geflüchtete geplant.

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