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ATLAS: Schulen ins Boot

Henri Kramer über den nächsten Schritt nach der Jugendgewaltstagung

Zunächst einmal das Positive: Die gestrige Konferenz zum Thema Jugendgewalt darf als Achtungserfolg gewertet werden, schon allein des großen Interesses der rund 100 Teilnehmer wegen. Denn dass sich zu einer solchen Tagung Vertreter der Justiz, der Polizei, des Jugendamts, der Sozialarbeit sowie von Jugendhäusern treffen und gemeinsam abzustimmen versuchen, wie es im Bereich Gewaltprävention noch besser laufen könnte, ist eine beachtliche Leistung. Selbst kurz vor Ende der Tagung gegen 17 Uhr war der Plenarsaal im Stadthaus noch gut gefüllt. Umso unverständlicher ist da, dass die Schulen der Stadt die gestrige Konferenz offenbar nicht als wichtig erachteten und durch Abwesenheit glänzten. Diesen Mangel zu beseitigen sollte der nächste Schritt sein. Denn Schulen haben neben ihrem Bildungsauftrag eben auch einen Erziehungsauftrag. Diesen nehmen sie in den meisten Fällen wahr, keine Frage. Doch sollten sie sich nicht scheuen, auch Hilfe von außen anzunehmen. Denn ab einer gewissen Aggressivitätstufe von Schülern ist auch der beste Lehrer überfordert. Tritt dieser Fall ein, dürfen Probleme nicht totgeschwiegen werden. Denn Gewalt zeigt nicht die Unfähigkeit einer Schule, sondern gesellschaftliche Probleme – die die Gesellschaft gemeinsam lösen muss.

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