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Was übrig bleibt: Silvestermüll in der Zeppelinstraße.

© Andreas Klaer,PNN,Tsp / Andreas Klaer

Silvesterbilanz in Potsdam: Augen- und Handverletzungen durch Feuerwerk

Mehrere Verletzungen, beschädigte Trams und ein Balkonbrand: So verlief die Silvesternacht in der Landeshauptstadt.

Brände, Verletzungen, beschädigte Straßenbahnen: Für Feuerwehr, Polizei und Krankenhäuser war die Silvesternacht in Potsdam arbeitsreich. Die Feuerwehr musste häufiger ausrücken als in den Vorjahren. In den Notaufnahmen der Kliniken herrschte Betrieb, die Lage blieb aber unter Kontrolle.

Im kommunalen Bergmann-Klinikum wurden noch in der Silvesternacht mehrere verletzte Personen operiert. „Insbesondere im Bereich der Augen ist es wieder zu schweren Verletzungen gekommen, die auf einen unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern und den hohen Konsum von Alkohol zurückzuführen waren. Auch ein Kind war betroffen“, teilte Kliniksprecherin Damaris Hunsmann am Sonntag mit.

Drei Augenoperationen wurden im Klinikum in der Silvesternacht und an Neujahr durchgeführt. Zudem wurden in der Plastischen Chirurgie zwei Patienten an der Hand operiert, eine aufgrund von Verbrennungen behandelt. Außerdem wurden „viele teils sehr stark betrunkene Bürger“ in der Notaufnahme versorgt. Die Situation sei jedoch „beherrschbar“ gewesen, so Hunsmann.

In der Kinderklinik sei die Nacht eher ruhig verlaufen – es mussten keine Kinder aufgrund von Alkoholvergiftungen aufgenommen werden. Doch es wurden drei Kinder mit Verletzungen im Zusammenhang mit Feuerwerk behandelt. „So mussten eine schwere Handverletzung, eine Gesichts- und Augenverletzung und eine Hundebissverletzung, entstanden durch einen feuerwerksbedingt aufgeschreckten Hund, versorgt werden“, so Hunsmann.

Im St. Josefs-Krankenhaus hingegen wurde kein rapider Anstieg an Notfällen verzeichnet. „Es gab einige Fälle von Sturzverletzungen im Zusammenhang mit erhöhtem Alkoholkonsum, die behandelt werden mussten, jedoch keine Verbrennungen oder andere schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper“, teilte Sprecher Benjamin Stengl an Neujahr mit.

Unverändert hoch sei jedoch das Aufkommen von Patient:innen mit lebensbedrohlichen Notfällen wie akuten Herz-Kreislauf-Beschwerden. Die Krankenhäuser hatten aufgrund der angespannten Lage appelliert, auf Feuerwerk zu verzichten.

55 Einsätze der Feuerwehr

Die Potsdamer Feuerwehr fuhr insgesamt 55 Feuerwehr- und 61 Krankenwageneinsätze. Das teilte sie am Neujahrstag auf Twitter mit. Das waren deutlich mehr als 2019, dem letzten Silvester vor den pandemiebedingten Einschränkungen. Damals musste die Feuerwehr 17-mal mit dem Lösch- und 48-mal mit dem Rettungswagen ausrücken. 2020 und 2021 war der Feuerwerksverkauf stark eingeschränkt, was auch die Zahl der Einsätze reduziert hatte.

Mehrfach musste die Feuerwehr in der Silvesternacht ausrücken, um Büsche oder Mülltonnen zu löschen, die durch Feuerwerk in Brand geraten waren. In der Waldstadt 2 kam es zu einem Balkonbrand. Die Wohnung ist nach Angaben der Feuerwehr vorerst nicht mehr bewohnbar.

Flaschen auf Tram geworfen

Zweimal kam die Polizei zum Einsatz, weil Personen Feuerwerk in den Straßenverkehr warfen. Gegen 22 Uhr hatten Zeugen beobachtet, wie vom Balkon eines Mehrfamilienhauses in der Konrad-Wolf-Allee Böller auf vorbeifahrende Autos geworfen wurden. Die Polizei stellte in der Wohnung mehrere verbotene sogenannte Polenböller sicher und nahm eine Strafanzeige auf.

Gegen 0.45 Uhr bewarf eine Gruppe von mindestens zehn Personen zwei vorbeifahrende Straßenbahnen mit Feuerwerk und Bierflaschen. Zwei Tramscheiben wurden zerstört, der Sachschaden beträgt mehrere zehntausend Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt.

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